Ruppel hält den Elfer: Remis gegen Neuenmarkt

  • von Gregor
  • 25. September 2014
  • 1. Mannschaft
  • Kommentare deaktiviert

Die Spielvereinigung Goldkronach spielte am Abend 0:0 im Nachholspiel gegen den FC Neuenmarkt. Dabei mussten die Gronicher im Duell mit dem Aufstiegsaspiranten auf einige Stammkräfte verzichten, schlugen sich aber wacker. Während die erste Hälfte kaum Höhepunkte bot, hatte die zweite Halbzeit durchaus einige spannende Szenen parat – auch wenn beide Teams wahrlich kein Fußballfeuerwerk abbrannten.

Der anpfiff-Tospielbericht von Thomas Nietner:

Franz Rabenstein konsequent, aber fair. Foto: anpfiff.

Franz Rabenstein konsequent, aber fair. Foto: anpfiff.

Vor dem Spiel plagten die Heimelf große personelle Sorgen. Aufgrund der kurzfristigen Terminansetzung des am vergangenen Wochenende wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagten Partie mussten gleiche eine Reihe von Spielern bei den Gastgeber passen. Mit Zinke, Mertins, Pöhlmann, Vogel, Helger und Riedel fielen einige Stammkräfte aus. Auch Coach Matthias Bauer weilte im Urlaub. Wenigstens konnte Spielleiter Peter Pitroff, der an der Seitenlinie das Kommando übernahm, dann doch noch auf Max Rabenstein, Fabian Blechschmidt sowie Michael Schwelerski zurückgreifen, so dass er dennoch auf eine schlagkräftige Truppe aufbieten konnte. Im Vergleich zur Vorwoche stellte Pitroff auf zwei Positionen um und brachte Youngster Fabian Neuner und Verteidiger Johannes Schullerus von Beginn an. Die Gäste konnten dagegen nahezu aus dem Vollen schöpfen und gingen daher leicht favorisiert ins Spiel. Für den verhinderten Torjäger Marco Kimmich rutschte Routinier Gerd Zänker in die Startelf. Zudem begann Marcel Reissaus für Florian Korn.

Starke Abwehrreihen

Hauptsache nicht verlieren – der Respekt vor dem Gegner war beiden Mannschaften von Beginn an anzumerken. „Safety first“ lautet daher das Motto, das vor allem die Gäste fast perfekt umsetzen sollten. Mit zwei Viererketten verschoben sie bei gegnerischem Ballbesitz sehr diszipliniert und stellten die Räume gut zu. Taktische Disziplin, die FC-Coach Matthias Nagel gefordert hatte, denn schließlich befürchtete er, dass schon ein individueller Fehler das Nachholspiel entscheiden könnte. Anfangs hakte es zwar noch auf der rechten Abwehrseite, auf der sich der dribbelstarke Josua Opel einige Male gut durchsetzen konnte, doch mit zunehmender Spieldauer stand die FC-Abwehr immer sicherer. Darin stand ihr die Heimelf jedoch fast in nichts nach. Nach anfänglichen Abstimmungsproblemen wirkte die Goldkronacher Hintermannschaft spätestens nach der frühen Einwechslung von Max Rabenstein ebenso sattelfest, obwohl man eher auf die bewährte Mann- statt die mittlerweile gängige Raumdeckung setzte. Im Spiel nach vorne taten sich die beiden Aufstiegsanwärter allerdings schwer. Lediglich in der intensiven Anfangsphase kam die Heimelf aussichtsreich vor das Tor der Gäste. Der einzige Goldkronacher Angreifer Alexander Arndt war im Sturmzentrum zu sehr auf sich alleine gestellte.

Jojo Schullerus gegen Neuenmarkts Routinier Zänker.

Jojo Schullerus gegen Neuenmarkts Routinier Zänker. Foto: anpfiff.

Dass aber auch zwei Stürmer nicht unbedingt mehr Torgefahr garantieren, zeigte sich auf der Gegenseite. Die beiden FC-Stürmer Gerd Zänker und Marcel Reissaus waren bei ihren Gegenspielern Johannes Schullerus und Max Rabenstein in guten Händen. Wenn es gefährlich wurde, dann fast ausschließlich über den flinken Felix Hollweg. Immer wenn der 20-jährige Neuenmarkter, der auf der für ihn ungewohnten rechten Mittelfeldposition begann, Tempo aufnahm, wurde der Goldkronacher Abwehr stets alles abverlangt. Obwohl seine frühe Einwechslung nur verletzungsbedingte Gründe hatte, war FC-Coach Matthias Nagel mit dem Offensivspiel seiner Elf nicht gänzlich zufrieden. Er stellte daher auf ein 4-5-1-System um, zog im Mittelfeld selbst die Fäden und stellte Gerd Zänker ins Sturmzentrum. Eine Maßnahme, die girff, auch wenn die Hausherren die beste Torchance der ersten Hälfte verbuchten: Kurz nach der Einwechslung von Max Rabenstein konnte die Gästeabwehr gerade noch im letzten Moment einen Kopfball des Verteidigers von der Linie putzen. Auf der Gegenseite wurde SpVgg-Keeper Alexander Ruppel nicht sonderlich gefordert. Zwar verzeichneten die Gäste insgesamt mehr Ballbesitz, aber agierten im letzten Spielfelddrittel oftmals überhastet, so dass sie zu selten zum Abschluss kamen. Das torlose Unentschieden zur Halbzeit spiegelte den Spielverlauf eigentlich ganz gut wieder. Peter Pitroff war jedenfalls zufrieden: „Wir schlagen uns ganz gut!“

Ruppel bügelt Fehlentscheidung aus

Auch nach der Pause das gewohnte Bild aus der ersten Hälfte. Die beiden Abwehrreihen dominierten weiter. Nach vorne ging trotzdem weiterhin recht wenig. Bei den Hausherren noch weniger als bei den Gästen. Zwar versuchte Andreas Fischer im Mittelfeld der Neuenmarkter alles, doch auch er fand gegen die vielbeinige Goldkronacher Hintermannschaft nicht die richtige Lösung. Auch wenn die Räume recht eng waren, agierte die FC-Elf oftmals zu überhastet und verlor am Strafraum zu schnell die Ruhe und Übersicht. Die Hausherren konnten daraus aber auch kein Kapital schlagen. Zu oft wurde bei Ballgewinn quer statt vertikal gespielt. So wurde der Ball schnell wieder verloren oder sichere Beute der sich schnell wieder formierenden FC-Abwehr. Die beste Chance bot sich Gerd Zänker, als sich der Goldkronacher Marco Wendler bei einem langen Ball verschätzte. Allerdings fand er bei seinem Lupfer von der Strafraumgrenze seinen Meister im Goldkronacher Schlussmann Alexander Ruppel. Keine zehn Spielminuten sollte der erfahrene Angreifer erneut am 30-jährigen Keeper scheitern. Und zwar vom Elfmeterpunkt! Bei der Ballannahme von Fabian Blechschmidt mit der Brust sah Schiedsrichter Andreas Suschke in der 60. Spielminute ein vermeintliches Handspiel. Da lag der Unparteiische wohl daneben, denn beide Arme des Goldkronachers waren angelegt. „Kein Handspiel, der Ball prallt mir an die Brust“, war sich Fabian Blechschmidt auch nach dem Schlusspfiff sicher. Dass die Diskussion um die Handspielregelung nicht weiter Zündstoff bekam, ist daher Alexander Ruppel zu verdanken, der mit einem Sprung in die rechte Torwartecke seine Elf vor dem Rückstand bewahrte. „Der Ball war nicht schwach geschossen, aber der Keeper reagiert auch gut“, schildert der Elfmeterschütze Gerd Zänker seinen Fehlschuss.

Zwar blieb es weiterhin beim torlosen Unentschieden, dennoch verloren beide Teams zunehmend etwas die Konzentration und die Ruhe. Während sich die Heimelf nun ganz auf die Defensive beschränkte, verpassten es die Neuenmarkter die Außen mit ins Spiel einzubinden. So neutralisierten sich beide Teams weitgehend in der vorderen Hälfte der Gastgeber. Lediglich nach einer Ecke musste FC-Keeper Jens Schmeißner auf der einen Seite nochmals eingreifen, während Alexander Ruppel kurz vor Spielende für eine kurze Schrecksekunde sorgte, als er unter einem Flankenball durchsegelte. Aber beim FC fand sich heute dafür einfach kein Abnehmer für solche Bälle.

Gerechte Punkteteilung

Einen Sieger hätte die Partie aber auch nicht verdient gehabt, zu gleichwertig präsentierten sich beide Teams über die gesamte Spielzeit. In einer anfangs intensiv geführten Begegnung dominierten schließlich die Abwehrreihen das Geschehen. Keine der beiden Offensivreihen fand dagegen das passende Rezept. Dennoch blieb die Partie bis zum Ende spannend und hatte mit der Elfmeterentscheidung ihren Höhepunkt in der 60. Spielminute, der auch nach dem Schlusspfiff noch für Diskussionsstoff sorgte. Eine Reformierung der Regelung scheint wohl an der Zeit. Beide Teams konnten mit der Punkteteilung gut leben. SpVgg-Spielleiter Peter Pitroff sprach sogar von einem „gefühlten Sieg“. Angesichts der gestern noch zu befürchteten Ausfälle gut nachvollziehbar. Viel Zeit zum Durchschnaufen bleibt beiden Teams jedoch nicht, denn schon am nächsten Sonntag geht es mit schweren Aufgaben weiter: Neuenmarkt empfängt Absteiger Bischofsgrün, Goldkronach reist nach Ködnitz. Auch das dürften wieder knappe Angelegenheiten werden.

SpVgg Goldkronach: Ruppel, Wendler, Schullerus, Amschler, Rabenstein F., Blechschmidt, Katholing, Opel, Neuner F., Peterson, Arndt / Jansen, Mielitz, Nüssel, Rabenstein M. (eingew. 9. Minute), Schwelerski (46.), Neuner C. (52.).

Gelbe Karten: Blechschmidt – Foulspiel (77.), Katholing – Foulspiel (85.), Schwelerski – Foulspiel (87.) / Sauerteig – Foulspiel (29.), Fischer – Foulspiel (84.)

Zuschauer: 70

Schiedsrichter: Andreas Suschke (Trebgast).

  • facebook
  • googleplus
  • twitter
  • linkedin
  • linkedin