Geschichte

Die erste Mannschaft am 2. Mai 1954. Von links: Richard Stöber (Spielleiter), Ottfried Heinrich, Edi Kierzkowski, Gerhard Schröll, Richard Möbius, Bernhard Will, Edmund Neuß, Adam Wein, Stefan Wagner, Fred Murmann, Gerhard Schmidt, Helmut Wolfshöfer, Fritz Bär (verletzt).

Ende des 19. Jahrhunderts hielt der Fußball in Kontinentaleuropa Einzug, der Arbeitersport erfreute sich großen Zuspruchs. Nach Ende des Ersten Weltkriegs kam es auch in Goldkronach zur Gründung des Arbeiter-Turn- und Sportvereins Vorwärts Goldkronach. Die Spielvereinigung sieht sich heute in der Tradition dieses ersten Zusammenschlusses aktiver Sportler in Goldkronach.

Schreiben der amerikanischen Militäradministration vom 8. 3. 1946

Die Erlaubnis der amerikanischen Militäradministration vom 8. März 1946.

Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen

Auch in Goldkronach ist die Geschichte des Fußballs immer ein Spiegelbild gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen geblieben. In den 1920er Jahren polarisierten der Arbeitersportverein Vorwärts und der bürgerliche Fußball-Club Goldkronach die Sportbegeisterten. Für den so organisierten Sport bedeutete die faschistische Gleichschaltungspolitik das Ende. Aus Auflistungen, die bei der Wiedergründung nach Kriegsende bei der Militärregierung vorgelegt werden mussten, geht jedoch auch hervor, dass sich in den Reihen der Goldkronacher Fußballer Mitglieder von NS-Organisationen fanden. Wie die sportlichen Erfolge ist auch dieses Kapitel Teil der Geschichte unseres Vereins, der sich heute mit allem Nachdruck gegen menschenfeindliches Gedankengut wendet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg durften sich die Sportbegeisterten wieder selbst organisieren:  58 Bürger erweckten am 17. März 1946 den Gesang- und Sportverein Vorwärts Goldkronach zu neuem Leben. Im Vereinsarchiv befindet sich noch heute die Genehmigung der amerikanischen Militäradministration für die “foundation of Sports-Club Goldkronach”. In der Tradition des ersten Fußballvereins der Stadt feierte der SV Vorwärts schnell den Aufstieg in die erste Spielklasse des Kreises. Zahlreiche Abteilungen betrieben die unterschiedlichsten Sportarten, der Sportverein Brandholz wurde in die Reihen der Goldkronacher integriert, schließlich folgte die Änderung des Vereinsnamens: Die SpVgg Goldkronach war geboren.

Tabelle der 2. Amateurliga 1960/61

Tabelle der 2. Amateurliga 1960/61 aus der „Sport-Vorschau“ zum Spiel FC Bayern Hof – SV Waldhof Mannheim (11. September 1960).

Erfolgreich und engagiert

Der unvergessene Höhepunkt der Fußball-Historie bleibt der Aufstieg in die damals viertklassige Zweite Amateurliga im Jahr 1960. Nur große Namen wie SpVgg und VfB Bayreuth oder ATS Kulmbach vertraten den Spielkreis zu jener Zeit auf noch höherer Ebene. Seitdem brachten es die Gronicher nicht mehr zu solchen Ehren im höherklassigen Amateurfußball. Das allerdings schmälert die Erfolge der jüngsten Zeit kaum. Mit einer zuletzt wieder steigenden Mitgliederzahl von weit über 500, einer nahezu abgeschlossenen wirtschaftlichen Gesundung, der engagierten Jugendarbeit, den aktiven Abteilungen Karate und Turnen, dem schmucken Vereinsgelände und jungen, ehrgeizigen Fußball-Mannschaften sorgte die Spielvereinigung zuletzt wieder für ausnehmend positive Schlagzeilen.

Neben Fußballern, Karateka und Turnern bereicherten Sänger, äußerst erfolgreiche Ringer, Skiläufer, Schach-, Tennis- und Tischtennisspieler das bis heute lebendige Vereinsleben. Wie die Dokumente aus der ereignisreichen Clubhistorie belegen, betrieb man einst sogar den Bau einer Skisprungschanze. Nach beinahe einem Jahrhundert überlieferter Sportgeschichte in Goldkronach ist die Spielvereinigung heute der größte Verein der Stadt. Mit ihrer Beteiligung an der JFG Fichtelgebirge gehen die „Gronicher” seit 2005 neue Wege, um ihre hervorragende Jugendarbeit weiterzuführen − und damit die Zukunft des Fußballsports in der Goldbergbaustadt zu sichern. Vorwärts Goldkronach!

Die größten Erfolge der Fußballer in Zahlen

  • Aufstieg in die damals viertklassige Zweite Amateurliga 1960
  • Aufstieg in die Kreisliga 1946, 1971 und 1977
  • Aufstieg in die Kreisklasse 1986, 1988, 1995, 2010 und 2015
  • Aufstieg der Reserve in die A-Klasse 2013
  • u. a. Aufstieg in die Junioren-Bezirksoberliga, Gewinn des früheren Pittroff-Pokals (Jugend-Kreispokal)

Das Vereinswappen der SpVgg

(entnommen aus: Im Zeichen der Krone, 5. April 2009)

Seit Anfang 2009 verwendet die SpVgg ein Vereinswappen, das vielen auf den ersten Blick nicht vertraut erscheint. Doch der Schritt zum „neuen“ Logo, das nach und nach Briefkopf, Trikots und Sportanlagen zieren soll, hat nichts mit dem Marketinggebaren von Profivereinen gemein, die neuerdings ihre Vereinsinsignien als austauschbare Werbemarken ansehen.

In der Winterpause erhielten die Jugendteams der SpVgg neue Trainingsanzüge, auf denen das Vereinslogo angebracht werden sollte. Da keine Vorlage existierte, stellten wir uns die Frage: Was ist eigentlich das Wappen der Spielvereinigung? Nach kurzer Recherche war schnell klar: Das bisher verwendete Stadtwappen mit Vereinsnamen ist es definitiv nicht. Es ist frühestens seit den 1980er Jahren in Gebrauch. Das erste Wappen, das der Verein SpVgg Goldkronach nach dem Zusammenschluss des SV Vorwärts mit dem Sportverein Brandholz führte, sieht anders aus: Eine goldene Krone, umringt vom Schriftzug des Vereinsnamens. In alten Vereinsbüchern aus den 1950er Jahren findet nur dieses Wappen Verwendung.

Die Bücher wurden eingescannt, die Wappen digitalisiert. Alles unter der Vorgabe: Das neue, alte Logo muss sich auch problemlos auf Trikots und Trainingsanzüge drucken lassen und gewisse optische Ansprüche erfüllen. Außerdem musste es sich natürlich an den alten Vereinswappen orientieren. Im Zuge dieser Arbeit wurden ganz nebenbei auch ein neuer, einheitlicher Stil für den Schriftverkehr des Vereins und eine Richtlinie für neue Trikotsätze gestaltet. In kurzer Frist werden die Jugendlichen das ursprüngliche SpVgg-Wappen schon auf ihren Anzügen tragen. Spätestens wenn der nächste Sponsor einen neuen Trikotsatz spendiert, wird auch unsere Erste endlich mit dem Wappen der Spielvereinigung auf der Brust auflaufen – und zwar mit dem richtigen.

Wappen 1946

1946 (Vereinsbuch)

Wappen 1950er

1950er (Vereinsbuch)

Wappen 1950er

1950er (Vereinsbuch)

Wappen 1960er

1960er (Briefkopf)

 

Wappen 1980er

1980er (Aufkleber)

 

Wappen 1990er

1990er

 

Wappen 2009

seit 2009