Die SpVgg Goldkronach hat ihr Auswärtsspiel beim SV Röhrenhof mit 4:2 gewonnen. Die Gronicher drehten in der zweiten Hälfte einen 0:2-Rückstand und nahmen nach einer kampfbetonten Partie alle drei Punkte mit. Fabian Blechschmidt beendete mit einem Doppelpack seine fünf Spiele währende Torflaute, Daniel Oberst verwandelte zwei Elfmeter.
Dabei trieb die Personalsituation Coach André Riedel abermals die Sorgenfalten auf die Stirn. Franz Rabenstein, Marius Stanit und Steffen Zinke fehlten diesmal, dafür feierte David Schaguhn in der Sturmspitze gleich sein Startelf-Debüt. Goldkronach begann aktiver, der Freistoß von Oberst nach zwei Minuten blieb allerdings in der Mauer hängen und Hannes Rabensteins zweiter Versuch stellte SVR-Keeper Dietel vor keine Probleme.
Harmlos blieb auch Neuners Abschluss nach Diagonalball, der links am Tor vorbei kullerte (14. Minute) – doch bis dahin gehörten die Offensivaktionen allesamt den Gronichern. Im direkten Gegenzug erkannte Schiedsrichter Dinger an der Strafraumkante ein Foulspiel von Max Rabenstein, den fälligen Freistoß jagte Sauerstein tatsächlich über die etwas fahrlässig gestellte Mauer hinweg in die Maschen (15.).
Kämpferisch im Hintertreffen
Goldkronach zeigte sich nicht geschockt, es fehlte jedoch auch der absolute Zug zum Tor. Die beste Chance hatte nach hoher Flanke noch der eifrige Schaguhn, der dabei mit Torwart Dietel zusammenrasselte (29.) – allerdings beinahe die einzige Situation, in der einmal das Spiel über die Außen forciert wurde. Minuten vor der Pause verschob die SpVgg ihre Grundordnung noch einmal einige Meter nach vorne und baute mehr Druck auf, mehr als eine misslungene Freistoßvariante (42.) und Blechschmidts Kopfball, den Dietel hervorragend parierte (45.), sprangen aber nicht heraus.
Auch die Halbzeitpause bewirkte noch keine Initialzündung bei der SpVgg, die zwar unverkennbar die fußballerisch begabteren Einzelspieler auf dem holprigen Geläuf stellte, aber gegenüber den aggressiven Hausherren kämpferisch zunächst noch im Hintertreffen blieb. Dem 0:2 durch Wagner gingen nicht nur eine mögliche Abseitsposition, sondern eben auch die Balleroberung in der Goldkronacher Vorwärtsbewegung und der mit viel Kampf und Willen vorgetragene Konter der Röhrenhofer voraus (51.).
SpVgg dreht das Spiel
Den sichersten Eindruck machte die Röhrenhofer Defensive um die erfahrenen Hacker und Bastobbe jedoch weiterhin nicht, und zwei Minuten nach dem 2:0 gelang es den Gronichern endlich einmal, dies zu nutzen, als Blechschmidt ein langes Zuspiel ins Netz schob. Nach dem Jubel stockte den Goldkronacher Anhängern noch zweimal der Atem, denn auf Mertins hartes Einsteigen folgte ein Freistoß, der an Freund und Feind vorbei quer durch den SpVgg-Strafraum segelte (59.) und Sauerstein knallte überdies einen weiteren Freistoß an den Pfosten (62.).
Die Gronicher versuchten es weiter, benötigten aber den ungestümen Einsatz Dietels, um durch das Elfmetertor von Oberst zum ersehnten 2:2 zu kommen (65.) – nun spürten Mannschaft und mitgereiste Fans, dass noch mehr drin war! Röhrenhof war der kräftezehrende Kampf der vergangenen Stunde anzumerken und die Gäste gaben nun Gas. Als Blechschmidt nahe der Linie, aber im Strafraum gefällt wurde, zeigte Schiedsrichter Dinger noch einmal auf den Punkt – und Oberst verwandelte sicher zum Führungstreffer (79.).
Momentum auf Goldkronacher Seite
Ganz war die Partie noch nicht gelaufen, denn der SVR gab den lange bewahrten Vorsprung nicht ohne Gegenwehr ab. Am gefährlichsten wurde es bei Wagners Direktabnahme (85.), ansonsten hatten die Gronicher die Sache nun weitgehend im Griff. Als Blechschmidt einen Ballverlust im hektischen Röhrenhofer Spielaufbau zum vierten Goldkronacher Tor nutzte, war die Partie entschieden.
Unter dem Strich nahm Goldkronach verdient Zählbares mit – dass es drei Punkte und vier Tore wurden, war einer bitter nötigen Steigerung nach 50 Minuten ebenso zu verdanken wie dem fraglos vorteilhaften Spielverlauf, in dem die SpVgg das Momentum nach Anschlusstreffer und Elfmeter auf ihrer Seite hatte. Röhrenhof versuchte, aus einer kompakten Defensive heraus mit langen Bällen zum Erfolg zu gelangen: auf dem holprigen Rasen ein probates Mittel. Die Gastgeber scheuten keinen Laufweg, was der SpVgg lange nicht behagte, leisteten sich jedoch zu viele Fehler, aus denen die Goldkronacher Angreifer am Ende Kapital schlugen.
Tore: 1:0 Sauerstein (15.), 2:0 Wagner (51.), 2:1 Blechschmidt (53.), 2:2 Oberst (65./Foulelfmeter), 2:3 Oberst (79./Foulelfmeter), 2:4 Blechschmidt (87.).