Ein intensives Spiel, Spannung bis zum Schluss und das richtige Ergebnis – die Partie der Spielvereinigung beim ASV Laineck bot alles, was das Herz der zahlreichen Goldkronacher Auswärtsfahrer begehrte. Mit 4:3 (2:1) setzten sich die Gronicher verdient durch, sorgten im hinteren Tabellenfeld für klare Verhältnisse und können sich nun auf die kommenden Aufgaben konzentrieren.
Immer noch ohne Vogel, Heiko und Ingo Scharnagel sowie Blechschmidt verbuchte die SpVgg gleich die erste Gelegenheit für sich. Trainer Heumann, heute zunächst an der Seitenlinie, sah wie Kohlschmidt nach drei Minuten querlegte, Mertins knapp verpasste und Göhring den Ball über das Tor jagte. Kurz darauf wurde es auch im Goldkronacher Strafraum etwas gefährlich, Bauers Freistoßflanke pflückte Ruppel jedoch sicher herunter (11. Minute).
Chancen auf beiden Seiten
Das Spiel hatte durchaus schon Intensität gewonnen, erste packende Zweikämpfe waren geführt. Kurze Aufregung verursachte die Aktion von Lainecks Torhüter Färber, nach dessen Verpassen Schiedsrichter Deller auf Stürmerfoul entschied – einige Anhänger der SpVgg waren damit nicht einverstanden, zumal es der Goldkronacher Arndt war, der getroffen am Boden liegen blieb (17.). Beide Teams verzeichneten Spielanteile, May vergab jedoch ebenso (20.) wie Göhring, der aus spitzem Winkel nur das Außennetz traf (23.).
Kohlschmidt schnürt den Doppelpack
Goldkronach wurde nun besser, ohne sich Chancen herauszuspielen, Laineck operierte vorwiegend mit langen Bällen – und hatte damit Erfolg. Ruppel klärte in die Beine von Band, der zum 1:0 einschob (25.). Doch die Spielvereinigung wusste die richtige Antwort zu geben: Noch in Unterzahl – Christian Sommerer musste behandelt werden – griffen die Gronicher an, Kohlschmidt traf von der rechten Seite ins lange Eck (27.). Ausgleich!
Nun stand Heumann für den zunächst ausgewechselten Sommerer auf dem Feld. Zwar schlug May noch einen Freistoß in den Goldkronacher Sechzehner, doch war förmlich zu greifen, dass die SpVgg hier nun den Ton angab. Katholing setzte sich auf der linken Seite stark durch, sah seinen in der Mitte heraneilenden Mitspieler, gab überlegt herein – wieder war es Kohlschmidt, der nun sogar zum 1:2 vollstreckte (32.)!
Laineck schlägt zurück
Während die Gronicher nun durch Arndt nach einem kurzen Eckball sogar noch die Chance zum 1:3 vergaben (38.), schoss Lainecks Kutzer am Goldkronacher Gehäuse vorbei, was er auf Nachfrage des Schiedsrichers, der zunächst auf Eckball entscheiden wollte, fair zugab (45.). Mit der 2:1-Führung ging es also in die Pause – die schwärzesten Minuten der SpVgg-Defensive sollten folgen.
Laineck erweckte bei Wiederanpfiff durchaus einen willigen Eindruck. Ohne Schnörkel spielte die Heimelf nach vorne. An seinen folgenden beiden Treffern hatte der ASV jedoch nur bedingten Anteil. Erst drückte Band den Ball gegen zwei Abwehrspieler über die Linie (52.), dann schlugen die Hausherren wieder einen weiten Pass – Max Rabenstein konnte das Leder nicht kontrollieren und legte es dem ihn bedrängenden May in die Füße, der – selbst ausrutschend – den Ball so traf, dass er unhaltbar für Ruppel einschlug (56.).
Erneute Wendung
Wer nun jedoch ein Einbrechen der jungen Goldkronacher prophezeite, hatte die Rechnung ohne die Mannschaft gemacht. Für wenige Minuten schienen die Spieler konsterniert, dann rissen sie die Partie wieder an sich. Christian Sommerer schickte Katholing steil (66.), Florian Sommerer traf aus 18 Metern die Latte (69.) – dieses Spiel war noch nicht verloren! Wieder war es Christian Sommerer, der in der 72. Minute Heumann bediente. Und diesmal traf der Coach aus der Drehung.
Das Remis war erkämpft; doch die SpVgg blieb bestimmend, auch wenn Laineck durch May noch einmal etwas Gefahr ausstrahlte (74.). Katholing drang kraftvoll in den Strafraum ein, zielte jedoch knapp am langen Pfosten vorbei (79.), Heumann spitzelte den Ball an die Latte und noch im selben Spielzug belohnte sich Christian Sommerer für ein Klassespiel (82.) – die Gronicher lagen wieder vorne, unglaublich! Was für eine Wendung.
Spannende Schlussphase
Klar, dass die bis dahin etwas zurückhaltenden Lainecker die Punkte nicht ohne ein letztes Aufbäumen herausgeben wollten. Nach [3]s Versuch, den Ruppel zur Ecke abwehrte (88.) und Bands Chance nach einem letzten Freistoß (91.) hatte die Spielvereinigung es jedoch überstanden: Ihr gelang ein in der Summe hochverdienter Auswärtssieg, der in seinem Zustandekommen für viel Spannung sorgte und schließlich Spieler und Fans im Jubel vereinte.
Die Gronicher bewiesen mit dieser Partie, dass sie nach vielen Rückschlägen nun den nächsten Schritt getan haben. Sie ließen sich durch nichts in ihrem Spiel beirren, steckten individuelle Fehler und zwei Rückstände weg. Trotz der drei Gegentore stellen sie die beste Abwehr der Liga (1,3 Gegentore pro Spiel) und zeigten darüber hinaus, dass sie nicht nur kombinieren, sondern auch den Kampf annehmen und vor allem: treffen können.
Das Rezept, der Mannschaft Zeit zu geben, sollte sich nun endgültig als das beste erwiesen haben. Durch den Sieg ist ein näherer Kontakt mit den untersten Rängen nun fürs Erste vermieden. Mit den nächsten Punkten könnte im Gegenteil der Angriff auf das Mittelfeld der Kreisklasse gestartet werden. Für die kommenden Spiele braucht nach diesem Auftritt niemandem bange sein.
In der Statistik
Goldkronach: Ruppel – H. Rabenstein, M. Rabenstein, Schulte im Busch, F. Sommerer – Mertins, Arndt – Göhring, C. Sommerer, Kohlschmidt – Katholing; Heumann (27./R.), F. Rabenstein (65./R.).
Tore: 1:0 Band (25.), 1:1, 1:2 Kohlschmidt (27., 32.), 2:2 Band, 3:2 May (52., 56.), 3:3 Heumann (72.), 3:4 C. Sommerer (82.).
Schiedsrichter: Horst Deller (SpVgg Wonsees).
Zuschauer: 180.
Die Reserve siegte mit 3:0, die Tore erzielten D. Szech (11.), Ehl (27./Foulelfmeter) und Wendler (42./Foulelfmeter).
Alle Fotos vom Spiel gibt es hier in unserer Galerie.
Presse (Nordbayerischer Kurier): „Die 180 Zuschauer sahen ein spannendes Derby, in dem die Gäste zur Pause verdient führten. Nach dem Wechsel besann sich der ASV Laineck auf seine Stärken und drehte das Spiel durch zwei Tore innerhalb von vier Minuten. Die Goldkronacher steckten jedoch nie auf und kamen wieder heran. Mit einem schönen Spielzug gelang ihnen sogar noch der Treffer zum knappen, aber verdienten Sieg.“