Leidenschaftlich und eiskalt: Gronicher siegen 2:0 in Neuenmarkt

FC Neuenmarkt – SpVgg Goldkronach

Erstmal harmlos: Auch dieser Freistoß von Lorenz Hofmann brachte nichts ein.

Eine frühe gelb-rote Karte und eine leidenschaftliche zweite Hälfte: Das Auswärtsspiel der SpVgg Goldkronach beim FC Neuenmarkt am Karsamstag war nichts für schwache Nerven. Am Ende aber spielten die Gronicher zwei Tempogegenstöße eiskalt aus und nahmen durch den 2:0 (0:0)-Auswärtssieg drei Punkte mit ins Fichtelgebirge.

Zwei Niederlagen am Stück, Timo Neukam verletzt und auch Edi Justus nicht verfügbar: Dass die Vorzeichen schon einmal besser standen, merkte man den Gronichern zunächst nicht an. Die Ehl-Elf spielte forsch nach vorne, die beste Chance der ersten Hälfte entschärfte Neuenmarkts Keeper Teupert schon nach neun Minuten – Pittroff hatte die Kombination über Hofmann und Eichermüller druckvoll abgeschlossen.

Gelb-Rot gegen Ehl

Dann aber verpuffte der Goldkronacher Elan und Neuenmarkt fand besser in die Partie, Torraumszenen blieben nun auf beiden Seiten Raritäten. Den Aufreger lieferte eine frühe gelb-rote Karte gegen Alex Ehl. Der Angreifer war in der 27. Minute verwarnt worden, als ihn der herauseilende FCN-Keeper Teupert angeschossen hatte und Schiedsrichter Stich (Fuchsmühl) darin ein Handspiel erkennen wollte.

Die kuriose Fehlentscheidung setzte den Referee, der sich in flotten Dialogen mit Zuschauern gefiel, aber jegliches Fingerspitzengefühl vermissen ließ, unter Zugzwang: Als Ehl in der 33. Minute seinen Gegenspieler ummähte, schickte Stich den Goldkronacher Stürmer mit Gelb-Rot unter die Dusche.

Noch nicht zwingend

Die SpVgg machte in Unterzahl jedoch keineswegs die schlechtere Figur und kam vier Minuten nach Wiederanpfiff wieder durch Pittroff zum Abschluss. Auch Neuenmarkt spielte sich nun vors Tor, nach einem kurz ausgeführten Freistoß verpasste Engelhardt jedoch die scharfe Hereingabe vom linken Flügel (51.).

FC Neuenmarkt – SpVgg Goldkronach

Erleichterung pur: Großer Jubel über das 1:0 durch Nicolai Pittroff.

Chancen ergaben sich für die in Unterzahl spielenden Goldkronacher vor allem durch Umschaltsituationen: Tobias Neukam verlängerte an der Mittellinie für den durchstartenden Pittroff, dessen Ball den mitgelaufenen Körber aber nicht erreichte (58.). Hofmann setzte sich nach Neukams Zuspiel stark durch und zielte von der Strafraumgrenze knapp drüber (68.). Auch wenn die Gastgeber mindestens ebenbürtig waren, was den Ballbesitz anging, und zwingende Gelegenheiten noch fehlten – das etwas gefährlichere Team stellten die Gronicher.

Jubel und Erleichterung

Und während die etwa 80 Zuschauer der Kälte und des Spiels wegen zitterten, fand die SpVgg gerade im richtigen Moment ihre Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor wieder: Körber, bisher weitgehend blass geblieben, spielte einen feinen Ball auf Pittroff, der im Gegensatz zu seinem Gegenspieler Fischer den richtigen Riecher bewies und die Kugel aus fünf Metern ins lange Eck drosch (71.).

FC Neuenmarkt – SpVgg Goldkronach

Endlich eiskalt: Patrick Körber macht in dieser Szene mit dem 2:0 den Deckel drauf.

Jubel und Erleichterung auf und neben dem Feld – aber noch standen 20 Minuten einer hektischen Partie auf der Uhr. Goldkronach arbeitete, kämpfte und belohnte sich: Es war der eingewechselte Horn, der als Sturmspitze immer wieder die Neuenmarkter Verteidiger anlief und schließlich den entscheidenden Ball in den Lauf von Körber spielte, der eiskalt zum 2:0 vollendete.

Damit war die Entscheidung gefallen, auch wenn die Gastgeber nie aufsteckten. Die SpVgg verdiente sich den Auswärtssieg insbesondere durch eine leidenschaftlich geführte zweite Hälfte, in der schnelle, konsequent zuende gebrachte Spielzüge das Spiel entschieden, während sich Neuenmarkt trotz Überzahl kaum gefährlich vor das Gronicher Tor zu kombinieren wusste.

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