Jetzt ist es passiert: Nach über einem Jahr müssen die Gronicher wieder eine Niederlage in einem Ligaspiel hinnehmen. Beim SV Motschenbach, dem Meister der Kreisklasse Kulmbach, unterlag die SpVgg Goldkronach verdient mit 0:2 (0:1).
Am 22. August 2021, vor über einem Jahr, musste unsere Elf die letzte Punktspielniederlage einstecken. Am vergangenen Sonntag war es dann wieder so weit. Trainer Ehl und sein Sohn fehlten krankheitsbedingt, Lorenz Hofmann war im Urlaub. Ansonsten standen uns alle Leistungsträger zur Verfügung, ausgenommen die Langzeitverletzten. Trotzdem kam unsere Elf nur schleppend ins Spiel. Der gastgebende SVM igelte sich nicht ein, sondern störte mit aggressivem Forechecking unseren Spielaufbau nachhaltig. Zudem zeigten die Motschenbacher eine enorme Laufbereitschaft. Man meinte, sie hätten einen Spieler mehr auf den durchaus gut bespielbaren Rasen.
Motschenbach geht in Führung
Unsere Angriffsbemühungen verliefen im Sand. Lange Bälle wurden regelmäßig abgefangen, technische Fehler sofort mit einem Ballverlust quittiert. Der Gastgeber versuchte sich mit langen Bällen, vorrangig auf die Außen. Und ein solcher Ball bereitete die Führung vor. Ein langer Ball auf Linksaußen Haas. Meilenweit keiner unserer Abwehrspieler in der Nähe, ein scharfer Ball nach innen und Torjäger Frank war zur Stelle. Fast unbedrängt konnte er den Ball aus kurzer Distanz versenken. Wenig später fast das zweite Gegentor nach dem gleichen Muster.
Unsere Abwehrspieler standen immer zu weit von ihren Gegnern entfernt und kamen kaum in die Zweikämpfe. Wie man es besser macht, zeigte der Gastgeber. Unsere Jungs hatten kaum Zeit zur Ballannahme, schon standen uns ein oder zwei Gegenspieler auf den Füßen. Dennoch fast der Ausgleich: Neukam tankte sich durchs Mittelfeld, ließ seine Gegner stehen und scheiterte leider am Torwart. Die Kugel kullerte nach dessen Abwehraktion um Zentimeter am Pfosten vorbei.
Goldkronach bleibt zweikampfschwach
Wer im zweiten Durchgang auf Besserung gehofft hatte, wurde enttäuscht. Die zahlreich mitgereisten Fans sahen eine zweikampfschwache und technisch unterlegene Gastmannschaft. Motschenbach zog sich mit zunehmender Spieldauer zwar etwas zurück und das Forechecking nahm ab, aber die Spielkontrolle blieb bei dem aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber. Und die Motschenbacher Angriffe blieben gefährlich. Nach unseren Ballverlusten kam sofort ein langer Ball, den die beiden Stürmer regelmäßig festmachen konnten.
Bei uns stand Tobi Neukam oft allein auf weiter Flur. Über rechts kam Nico Weber nur selten durch, über links passierte lange gar nichts. Erst mit der Einwechselung von Franz Rabenstein wurde es etwas besser. Torchancen für uns blieben Mangelware. Und dann kam es, wie es kommen musste: Ein diskutabler Freistoß am Strafraumeck, Stenglein schlug den Ball flach in den Strafraum. Von unserer Ein-Mann-Mauer wurde die Kugel unhaltbar ins lange Eck abgefälscht. Die Partie war entschieden, unsere Jungs konnten nicht mehr zulegen.
Unter dem Strich zu wenig
Man kann unserer Elf das Bemühen nicht absprechen, aber unter dem Strich war das viel zu wenig. Es fehlte uns an vielen Dingen, die bislang so selbstverständlich waren. Aber jammern hilft nichts, es geht weiter. Gegen die Zweite aus Neudrossenfeld hat unser Team die Chance auf Wiedergutmachung.
Tore: 1:0 Frank (18. Minute), 2:0 Stenglein (79.).
