Frühe Führung, souveränes Spiel: Klares 3:0 im Derby

Jubeltraube nach dem Führungstreffer durch Felix Weber (Mitte).

Klare Ansage im Derby! Die SpVgg Goldkronach hat das Derby beim ASV Nemmersdorf verdient mit 3:0 (1:0) gewonnen. Ein Kopfball von Felix Weber hatte die Gronicher früh in Führung gebracht, die die Partie souverän zuende spielten und durch Pittroff und Hofmann nachlegten.

Die von Verletzungen gebeutelten Gastgeber mussten ihre Startelf ebenso umstellen wie die SpVgg, die Topscorer Körber (in Quarantäne) zu ersetzen hatte. Vor dem Spiel konnte man daher auch jenseits der besonderen Bedeutung dieses Spiels nicht gewiss sein, inwieweit die Gronicher ihrer Favoritenrolle gerecht würden. Die Mannschaft zerstreute solche Zweifel aber sofort.

Schon die ersten Minuten gehörten den Roten, die heute ganz in Schwarz aufliefen. Felix Weber schloss den ersten vielversprechenden Angriff nach drei Minuten aus spitzem Winkel ab und zielte nur einige Zentimeter am rechten Pfosten vorbei. Bereits mit der zweiten Offensivaktion gingen die Gronicher in Führung: Alex Ehl stürmte auf dem rechten Flügel nach vorne, seinen Flachschuss wehrte Torwart Riedl ab, doch in der Mitte stieg Felix Weber zum Kopfball hoch und ließ dem Keeper im zweiten Versuch keine Chance (6. Minute).

Nemmersdorf steht tief

Nemmersdorf stand auch nach der Gästeführung tief, erwartete die Goldkronacher einige Meter hinter der Mittellinie massiert und verteidigte mit viel Einsatz. Hinter diese Linie der Einheimischen kam die SpVgg nun erst einmal kaum mehr, und Pittroffs Distanzschuss war eine Etage zu hoch angesetzt (18.). Auf der Gegenseite trat Schöffel einen Freistoß aus dem linken Halbfeld hinter das Tor (25.), seinen nächsten Versuch boxte Seyferth aus der Gefahrenzone, ehe er nach dem folgenden Eckball gegen Sommerer sicher zupackte (34.).

Felix Weber steigt am höchsten und köpft die Gronicher mit 1:0 in Führung.

Die SpVgg hätte noch vor dem Halbzeitpfiff den zweiten Treffer nachlegen können; wieder war es Alex Ehl, der den Ball auf der rechten Außenbahn hinter die Nemmersdorfer Kette trieb und auf Hofmann zurücklegte, der das Leder jedoch an die Latte jagte (42.). Goldkronachs gefährlichster Gegner war der Wind, der einen Eckball kurz vor der Pause beinahe in die lange Ecke gedrückt hätte. Mit etwas Glück blieb es aber beim knappen Vorsprung, der eine keineswegs furiose, aber weitehend souverän und kontrolliert gespielte erste Hälfte zutreffend abbildete.

Faires Derby

Der Spielverlauf passte damit durchaus zum überraschend ruhigen und fairen Rahmen, den die etwas enttäuschende Zahl von 150 Zuschauern dem Spiel gab. Die Partie plätscherte auch in den ersten Minuten der zweiten Hälfte dahin. Nach einer Stunde aber ergriffen die Gronicher wieder die Initiative: Zunächst setzte Hofmann mit einem punktgenauen Zuspiel Pittroff in Szene, der am herauseilenden Riedl scheiterte (61.); dann zielte Felix Weber nach einer Kombination über Hofmann und Weihrauch drüber (65.).

Nico Weber setzte sich auf der rechten Außenbahn durch und leitete so das 2:0 ein.

Nach knapp zehn Minuten zahlte sich das neuerliche Plus an Offensivaktionen aus. Abermals über Nico Webers rechte Außenbahn eingeleitet legte Hofmann für Pittroff auf, der aus zentraler Position zum 2:0 für die Gronicher traf (69.). Die Gäste blieben bestimmend, mit den Kombinationen war es aber vorerst wieder vorbei und der ASV konnte durch Lerzer, der Seyferths Gehäuse deutlich verfehlte, einen Akzent setzen (75.). Kleine Fouls und wenig Spielfluss kennzeichneten die letzten 20 Minuten dieses Derby, das erst durch einen Eckball in der Nachspielzeit noch einen Höhepunkt bereithielt: Eichermüller spielte kurz nach innen, wo Hofmann den zweiten Nachschuss überlegt in die Maschen setzte (90.+2).

Überlegt und ohne Nervosität

Unmittelbar nach dem 3:0 war Schluss, Goldkronach gewann ein einseitiges Derby verdient, wobei die Gäste zweifellos von ihrem frühen Führungstreffer profitierten. Sie konnten mit dem 1:0 im Rücken überlegt, fast abwartend agieren und zeigten keine Spur Nervosität. Selbstverständlich hatten sie sich diese Führung schon in den ersten Minuten durch ihr druckvolles Spiel vom Anpfiff weg erarbeitet. Dass sie nicht sofort nachlegten, lag auch an der engagierten Gegenwehr der Blau-Gelben. Deren lange Bälle in die Offensivzentrale enfalteten keine Wirkung, doch die Gastgeber kämpften um jeden Zentimeter und blieben auch nach dem Rückstand diszipliniert, wodurch sie das Ergebnis knapp und die Partie spannend hielten. Unter dem Strich aber ein hochverdienter Derbysieg – und nicht zuletzt drei wichtige Punkte für die Überraschungsmannschaft im Aufstiegsrennen.

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