Dominanz im Graupelschauer: Gronicher schlagen Kirchahorn nach kurzem Zittern

Ehl, Hofmann und Mertins (verdeckt) freuen sich mit Torschütze Franz Rabenstein über das 2:0.

Die SpVgg Goldkronach hat das Verfolgerduell gegen den SV Kirchahorn mit 2:1 (2:0) gewonnen. Nach einer dominanten ersten Hälfte ließen die Gronicher den Gästen im zweiten Abschnitt mehr Raum und mussten nach dem späten Anschlusstreffer noch einige Minuten Zittern. Unter dem Strich siegten sie aber verdient und bleiben Spitzenreiter Schnabelwaid auf den Fersen.

Nach drei Spielabsagen in Serie brannten die Goldkronacher auf diese Partie, und das merkte man der Mannschaft sofort an. Die Gastgeber ergriffen die Initiative, spielten überlegt, aber klar nach vorne und hatten folgerichtig von Beginn an Torchancen. Hatte Pittroff noch kein Schussglück (4. Minute) und konnte Hofmann die Unsicherheit des Kirchahorner Keepers Knauer noch nicht nutzen (8.), war es Patrick Körber, der einen zu kurz abgewehrten Ball nach zehn Minuten wuchtig zum 1:0 ins linke Toreck versenkte.

Dominante erste Hälfte

Die Gronicher liefen die Gäste hoch an, womit die Gelb-Schwarzen ausgesprochen schlecht zurechtkamen. Den langen Ball, den Torhüter Knauer deshalb schlagen musste, fing Felix Rabenstein ab und setzte Pittroff in Szene (13.). Den folgenden Eckball köpfte Mertins an den Außenpfosten, zwei Minuten später lupfte Hofmann – der heute in der Spitze aufgeboten wurde, wo er viel und klug lief – über das Tor. Auch die offensiven Außen bekamen die Kirchahorner nicht in den Griff. Nico Weber setzte sich auf der rechten Seite durch und holte eine Ecke heraus; wieder war es ein „zweiter Ball“, der zum Tor führte, diesmal schlug Eichermüller die Flanke aus dem Halbfeld in den Strafraum, wo Franz Rabenstein erstaunlich frei zum Kopfball kam und durch einen platzierten Aufsetzer das 2:0 erzielte (25.)

Die SpVgg schaltete nun etwas zurück, ohne dass sich an ihrer Dominanz etwas änderte; selbst auf dem holprigen und rutschigen Platz kamen in der ersten Hälfte fast alle Pässe an. Knapp 100 Zuschauer, auf die immer wieder Graupelschauer niedergingen, bekamen eine souveräne erste Halbzeit zu sehen. Gefährlich vors Tor kam Kirchahorn erst in der 44. Minute, als der herauseilende Seyferth sowohl den Ball als auch Kirchahorns Richter traf. Der Goldkronacher Schlussmann bügelte diesen Fauxpas schnell wieder aus, als er den schwach geschossenen Foulelfmeter von Dominik Hofmann parierte. Weihrauch zimmerte den abgewehrten Ball in die Wolken, dann war Pause.

Nico Seyferth pariert Dominik Hofmanns Strafstoß.

Mit Wiederanpfiff änderte sich der Charakter des Spiels: Die Graupelschauer, aber auch die Goldkronacher Dominanz der ersten Hälfte blieben plötzlich aus. Zwar blieb die Flanke, die der Kirchahorner Wickles am langen Pfosten verpasste, für lange Zeit die einzige brenzlige Situation (47.). Doch mit dem Spielfluss war es vorbei und lange Bälle waren gegen die hochgewachsenen Innenverteidiger der Gäste kein probates Mittel. Nichtsdestotrotz verwalteten die Gronicher den Vorsprung erst einmal recht souverän, auch wenn das kampfbetonte Mittelfeldgeplänkel in seinem Unterhaltungswert mit der ersten Hälfte nicht zu vergleichen war.

Kirchahorn durch Standards gefährlich

Aus dem Spiel heraus ging von den Gästen noch immer wenig Torgefahr aus, in Bedrängnis geriet die SpVgg aber bei Standards. Nach einem Eckball in der 65. Minute musste Eichermüller einen Kopfball von der Torlinie kratzen. Und während Kirchahorns Torhüter Felix Rabensteins Versuch aus dem Winkel pflückte und Fabian Neuner knapp verpasste (83.), gelang den Gästen durch Hümmers Freistoß-Nachschuss tatsächlich der Anschlusstreffer (85.). Nun zitterten die Gronicher doch noch um die drei Punkte und hatten bei Schmitts Lattenkracher – wieder nach einem Standard – Glück.

Patrick Körber hatte früh zum 1:0 getroffen. Im zweiten Durchgang gingen ihm und der SpVgg aber die offensiven Ideen aus.

Insgesamt geht der Heimsieg aber völlig in Ordnung. Goldkronach zeigte nach langer Pause eine starke erste Hälfte und hätte in der Halbzeit höher führen können, während die Gäste zunächst überraschend blass blieben. Die SpVgg lief die Kirchahorner nicht nur früh an, sondern gewann auch viele zweite Bälle. Erst in der zweiten Hälfte fanden die Gelb-Schwarzen ins Spiel und Goldkronach verlor die Kontrolle der ersten 45 Minuten. Trotzdem blieben die Gelegenheiten rar – und Kirchahorner Großchancen waren immer Standards: Der Elfmeter kurz vor der Pause; der Freistoß, nach dem der Anschlusstreffer fiel; schließlich der Lattentreffer in der Nachspielzeit.

Auf der anderen Seite fehlte der jungen SpVgg-Elf die Kaltschnäuzigkeit, einen der eigenen Angriffe kurz vor dem Anschlusstreffer zum entscheidenden 3:0 zu vollenden. Das allerdings ist einer der wenigen Kritikpunkte am erst zweiten Punktspiel-Auftritt nach monatelanger Winterpause. Für das Derby beim ASV Nemmersdorf am Karsamstag scheint diese Mannschaft gerüstet.

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