
Auch hier fehlte das Quäntchen Glück: Während Schnabelwaid eiskalt war, brauchte Goldkronach zu viele Abschlüsse.
Die SpVgg Goldkronach ist mit einer 1:3-Niederlage in die Saison 2019/20 gestartet. Gegen den Aufstiegsfavoriten aus Schnabelwaid zeigten die Gronicher eine knappe halbe Stunde lang, was in ihnen steckt. Mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich belohnte sich die junge Elf. Letztlich setzten sich jedoch Routine und Cleverness durch.
Perfekte Bedingungen bot das Sportgelände an der Kronach zum Saisonstart, zudem lockte der Auftakt der Saison 2019/20 rund 100 Zuschauer an. Trainer Matthias Ehl musste bei seinem Ligadebut nur auf Nico Stockinger verzichten, bei Schnabelwaid standen unter anderem die Neuzugänge Sesselmann und Schreiber in der Anfangsformation.
Die Partie begann flott. FSV-Kapitän Krahl klärte Katholings Hereingabe nach vier Minuten zur ersten Goldkronacher Ecke. Auf der Gegenseite reagierte Seyferth stark beim Kopfball von Dotzauer, der sich bei dieser Aktion allerdings verletzte und vom Feld getragen wurde (8.). SpVgg-Neuzugang Körber schloss den nächsten Spielzug ab, sein Ball aus 20 Metern war für Torwart Wölfel aber kein Problem (12.).

Hier ist Nico Weber gegen Patrick Schmida auf dem Posten – letztlich patze die SpVgg-Defensive aber drei Mal zu oft.
Dass schnell das erste Tor fiel, war demzufolge keine Überraschung; durchaus symptomatisch für den späteren Spielverlauf schlug Schnabelwaid einen langen Freistoß, den Seyferth nicht festhalten konnte und Schreiber schlug eiskalt zu (16.). Die junge Elf der Gastgeber zeigte sich keineswegs geschockt, Pittroff hatte die Chance zum postwendenden Ausgleich, doch Wölfel blieb im Eins-gegen-eins Sieger (18.).
Starke Gronicher vor der Pause
Goldkronach spielte vor der Pause starke 25 Minuten. Zwei weitere Abschlüsse von Pittroff, ein Kopfball von Mertins, die Doppelchance für Körber und Ströber: Mit Struktur, Zug zum Tor und Leidenschaft verdienten sich die Gronicher das 1:1, das Katholing nach Körbers Freistoß endlich erzielte (39.). Mertins per Kopf und noch einmal Pittroff nach Hofmanns Traumpass hätten das Spiel fast noch vor der Pause gedreht.
So waren die favorisierten Gäste mit dem 1:1 zur Pause gut bedient. Nach Wiederanpfiff spielten sie indes ihre Routine und Cleverness gnadenlos aus. Wieder ging es flott los – und wieder ging Schnabelwaid in Führung. Wieder ein defensiver Schnitzer, dann schoben sich die Gäste im Goldkronacher Strafraum den Ball zu, ehe Gashi zum 1:2 traf (51.).

Unermüdlich suchte Nicolai Pittroff den Torerfolg – heute war ihm aber kein Treffer vergönnt.
Mit Gashis Positionswechsel, der nach einer Hälfte in der Abwehrkette nun vor dem Tor der Roten auftauchte, hatte die SpVgg ihre liebe Mühe. Wieder die Parallele zur ersten Hälfte: Goldkronach war nicht geschockt, und Pittroff hätte schnell antworten können. Diesmal visierte er aus 17 Metern das linke Dreieck an (58.). Schnabelwaid konterte, schlug lange Bälle, und nutzte Goldkronacher Fehler: Dem eingewechselte Maxhuni gelang es nach exakt einer Stunde, nach einem Ballverlust der Gastgeber aus kürzester Distanz noch vorbei zu zielen.
Das Lehrgeld ist einkalkuliert
Goldkronach war bemüht, spielte gefälliger, aber an Durchschlagskraft mangelte es eklatant. Schnabelwaid dagegen brauchte in dieser Phase wieder nur eine Aktion: Ein langer Ball, ein Stellungsfehler, und Lang traf zum vorentscheidenden 1:3 (79.). Aufstecken kam für die Gastgeber gleichwohl nicht infrage. Endlich kam eine Ecke im zweiten Durchgang punktgenau, doch Eichermüller köpfte zentral vor dem Tor drüber (85.); als Wölfel nach einem hohen Ball Hofmann abräumte, hätte es Elfmeter geben müssen – die einzige Fehlentscheidung des ansonsten guten Schiedsrichters Höhn.
Unter dem Strich nahmen Routine und Cleverness drei Punkte mit. Schnabelwaid spielte auf Zeit und manches Mal taktisch Foul – am Ende waren das gegen die jungen Goldkronacher Eigengewächse die richtigen Mittel. Katholing war mit seinen 27 Jahren der Älteste in der Gronicher Anfangself, der ihre Unerfahrenheit und sportliche Fairness aber nicht zum Vorwurf zu machen sind; eher schon sorglose Bälle im Aufbauspiel oder Stellungsfehler auf der defensiven Außenbahn. Dieses Lehrgeld aber muss einkalkulieren, wer der Jugendarbeit den Vorzug vor dem Transfer cleverer Routiniers einräumt.
Goldkronach: Seyferth – N. Weber, Eichermüller, Mertins, Weihrauch, Fe. Rabenstein, Ströber, Körber, Hofmann, Katholing, Pittroff; Ehl (ab 37. Minute), Fr. Rabenstein (ab 64. Minute), M. Rabenstein. Tore: 0:1 Schreiber (16. Minute), 1:1 Katholing (39.), 1:2 Gashi (50.), 1:3 Lang (78.). Schiedsrichter: Höhn (Mistelbach). Zuschauer: 100.