Die SpVgg Goldkronach punktete auch im zweiten Heimspiel der Saison: Gegen Aufsteiger SV Röhrenhof holten die Gronicher immerhin einen Zähler. Zweimal gerieten sie in Rückstand, für das 1:1 sorgte Spielertrainer Riedel per Freistoß, das späte 2:2 erzielte Blechschmidt.
Spielbericht von anpfiff.info
Obwohl der Neuling aus Röhrenhof mit vier Zählern aus den ersten beiden Begegnungen ordentlich in die neue Serie gestartet war, plagten Spielertrainer Jürgen Sauerstein große Sorgen. Torjäger Matthias Schlemmer musste verletzungsbedingt passen und auch in der Abwehr traten mit dem Ausfall von Torwart Florian Dietl und Verteidiger Sebastian Völkl große Lücken auf. Deshalb wurde Keeper Uwe Hartmann ins kalte Kreisklassenwasser geworfen und das passte zur Witterung – denn pünktlich zu Spielbeginn setzte ein Dauerregen ein. Nicht nur deshalb war die Laune von Gastgeber Goldkronach vor der Partie etwas getrübt, weil sonst sicher mehr Zuschauer gekommen wären. „Wir hätten gegen Weidenberg nicht verlieren müssen. Die bekommen einen zweifelhaften Elfer, uns wird einer verweigert“, klagte SpVgg-Vorsitzender Manfred Hautsch beim rückblick auf die letzte Partie. Zudem fehlte Aktivposten Lorenz Hofmann. „Wir sind eben einmal in der Kreisklasse. Da kann man nicht verhindern, dass Spieler in den Urlaub fahren“, meinte Trainer Andre Riedel lakonisch.
Röhrenhof gleich im Spiel
Zumindest die ersten Minuten gehörten ganz klar dem Gast. Denn bevor die Goldkronacher nennenswert über die Mittellinie kamen, hatten Jochen Schaller per Volleyabnahme und Soner Seker nach Ecke schon die Führung auf dem Fuß. Danach sicherte sich die Heimelf aber rein optisch die Spielkontrolle. Gefährlich wurde es dabei für die SpVgg aber nur nach hinten. Denn während die Kugel auf regennassem Geläuf immer wieder bei der einheimischen Viererkette landete, wartete Röhrenhof nur auf Ungenauigkeiten oder technische Fehler und eroberte mehrmals die Kugel in der gegnerischen Hälfte. Einer dieser Situationen entsprang auch ein Freistoß, den Jochen Schaller aus 20 Metern humorlos neben den rechten Pfosten zur SV-Führung zirkelte. Doch die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Andre Riedel wählte, ebenfalls bei einem Freistoß, noch in der gleichen Minute einfach Mal das Torwarteck und ließ Ersatzkeeper Uwe Hartmann schlecht aussehen – auch wenn der Ball auf dem glitischigen Untergrund recht schnell wurde. Doch die Gäste zeigten sich davon unbeeindruckt. Soner Seker jagte einem Abwehrmann an der Torauslinie mit grenzwertigem, aber wohl noch vertretbaren Einsatz, die Kugel ab, passte in die Mitte, wo Michael Sauerstein nur noch vollstrecken musste. Die Gastgeber verzeichneten zu diesem Zeitpunkt aus dem Spiel heraus dagegen keine echte Torchance, was SV-Torwart Uwe Hartmann zur zutreffenden Äußerung veranlasste. „Die wissen nicht, wohin mit dem Ball.“
Kampfgeist wird belohnt
Bereits nach wenigen Minuten hätte Michael Sauerstein für die Vorentscheidung sorgen können. Ein Haken, ein Flachschuß und nur die Fußabwehr von Torwart Alexander Ruppel verhinderte das dritte Gästetor. Danach kam Goldkronach aber stärker auf, fand aber kein Mittel gegen die dichtgestaffelte SV-Abwehr, zwingende Torchancen zu kreieren. Denn die Flugbälle waren einfach zu ungenau und mit Kombinationsspiel hatte man es schon vor der Pause erfolglos probiert. Auch deshalb wurde die Partie härter. Leidtragender war schließlich Nick Mertins, der dem Referee nach seinem Foul fast keine andere Wahl ließ und in der Schlußphase mit Ampelkarte marschieren musste. Röhrenhof hatte bis zu diesem Zeitpunkt bereits versäumt, für die Vorentscheidung zu sorgen. Denn man spielte den letzten Pass oft zu ungenau oder scheiterte an Keeper Ruppel. Trotz Unterzahl baute die SpVgg aber nun aber mächtig Druck auf. Erst scheiterte Maximilian Hildner, der zunächst blass blieb, sich aber in der Endpase deutlich steigerte, am Außennetz. Wenig später setzte er sich erneut am rechten Flügel durch und in der Mitte erzwang Mittelstürmer Fabian Blechschmidt mit viel Wucht den Ausgleich. Jetzt wollten es aber die Gäste noch einmal wissen, drückten die Riedel-Elf in ihre Hälfte – allerdings ohne zählbaren Erfolg.
Nick Mertins (re.) setzt seinen Körper massiv ein – Derby eben.
Nicht unverdient
Soviel lässt sich sagen. Röhrenhof ist schnell in der Kreisklasse angekommen. Im Derby hatte man sogar den Sieg vor Augen. Letztlich fehlte bei der Truppe wohl die nötige Cleverness. Die SpVgg wurde vor allem für die Steigerung belohnt – es hatte sich wieder einmal gezeigt, dass bei Derbys vor allem über den Kampf gepunktet wird.