Schulden-, aber nicht ganz sorgenfrei: Lob und ein Appell zum Engagement bei der JHV

Im Vorstand herrscht Kontinuität, der Verein ist schuldenfrei und die sportlichen Leistungen geben Anlass zur Freude: Dass die Jahreshauptversammlung der Spielvereinigung Goldkronach harmonisch verlief, hatte gute Gründe. Dennoch sei es harte Arbeit und bedürfe engagierter Mitglieder, einen Sportverein am Leben zu erhalten, mahnte Vorstand Manfred Hautsch.

Vorstand Manfred Hautsch (rechts) und Schriftführer Karl Weidner führten durch die Versammlung.

Rund 40 Mitgliederfolgten der Einladung zur Jahreshauptversammlung, unter ihnen neben Bürgermeister Holger Bär und zwei Stadträten auch zahlreiche Spieler der ersten Mannschaft. Bär stellte in seinem Grußwort den Beitrag der SpVgg zur Stadtgesellschaft heraus. Neben den Fußballern, die den Namen der Stadt hinaus tragen, seien insbesondere das Breitensportangebot und die zahlreichen Veranstaltungen zu loben. Jüngst habe sich anlässlich des wieder wöchentlich stattfindenden Kinderturnens gezeigt, auf welches große Interesse das Sportangebot in der Stadt stoße.

Dank an engagierte Mitglieder

Nach einer Schweigeminute für die verstorbenen Mitglieder verlas Schriftführer Karl Weidner das Protokoll der letzten Versammlung, gegen das es keine Einwände gab. Vorstand Hautsch blickte in seinem Bericht auf ein durch Sportlerfasching, Kanzfeuer und Spielstraße, Marktplatzfest oder Heringsessen reiches Vereinsleben im vergangenen Jahr. Das Sportgelände werde mit hohem Aufwand von Heiko Krause und Jügen Bär in tadellosem Zustand gehalten. Mit dem Einbau neuer Türen, der Renovierung der Terrasse und der Innenräume seien erneut Verbesserungen erfolgt oder geplant.

Auch in der Sportheim-Gaststätte vollzog sich indes ein Wandel: Die Bewirtung liegt nun in den Händen von Christel und Günther Will und Brigitte Georgius. „Da haben wir ein klasse Team“, freute sich Hautsch. „Ein Besuch lohnt sich!“ Das Sportheim habe nun dienstags, mittwochs und freitags am Abend geöffnet, zusätzlich natürlich zu Heimspielen. Einen großen Dank richtete der Vorstand an die engagierten Mitglieder und Gönner. Besonders hob Hautsch Trikotsponsor Fritsche Gerüstbau hervor – und die Gärtnerei Übelhack, die den frühlingshaften Blumenschmuck im Sportheim spendiert hatte.

Gut besuchte Versammlung: Der „Spielertisch“, an dem auch Platzkassier Bauer (links) und der für 70-jährige Vereinstreue geehrte Hans Taubenreuther (rechts) Platz nahmen.

„Solidargemeinschaft“ lebt vom Engagement

Leider lasse aber unter den knapp 500 Mitgliedern insgesamt die Bereitschaft nach, sich einzubringen. Verbandsabgaben, Versicherungen, Energiekosten belasteten zudem den Club, der Engagement und Mitgliedsbeiträge daher immer notwendiger habe. Hinter dem Anspruch, der Sportvereine nur noch als Leistungserbringer und Service betrachtet, machte er gesamtgesellschaftliche Trends aus. Ein Verein lebe aber davon, dass sich seine Mitglieder demokratisch und gemeinnützig einbrächten: „Wir sind eine Solidargemeinschaft, ohne die Hilfe unserer Mitglieder können wir nicht überleben.“

Der sportliche Bereich aber bereitet nahezu ausnahmslos Freude. Die erste Mannschaft behauptet hervorragend ihren Platz in der Kreisklasse, die Spielgemeinschaft der Reserve mit Nemmersdorf läuft reibungslos. Die Alten Herren, „ein wilder Haufen“, schmunzelte Hautsch, spiele gemeinsam mit Bad Berneck und Röhrenhof. Mit Stefan Zimmer und Max Hildner verfüge die SpVgg auch wieder über zwei Schiedsrichter. Einzig der persönlich begründete Rücktritt von Jugendleiter Sven Herrmann betrübe, „er hinterlässt eine Riesenlücke, hat sich um alles gekümmert, war ein Manager par excellence“.

Meistertitel für B- und E-Jugend

Die jüngste Mannschaft, die G-Jugend, nimmt an Turnieren teil und wird von Marion Dörnhöfer betreut. Von der F-Jugend berichtete Thorsten Mielitz, dass die jungen Spieler eifrig bei der Sache seien und erste Siege feierten. Die E-Jugend, so Laura Krause, habe im Herbst den Meistertitel gefeiert und freue sich auf die Frühjahrssaison. Für die JFG Fichtelgebirge vermeldete Peter Seibt, dass alle Altersklassen weiterhin über ein Kreisliga-Team verfügten. 25 Jugendliche der SpVgg gehören der Fördergemeinschaft an. Die B-Jugend feierte im Sommer sogar den Meistertitel und trägt seitdem in Goldkronach Bezirksoberliga-Spiele aus. In diesem Jahr könne womöglich die A-Jugend den Titel erringen.

Eine Stärkung während der Veranstaltung: Das Sportheimteam brillierte kulinarisch.

Die Abteilungen Karate und Turnen gediehen ebenfalls, so Hautsch. An Karate-Abteilungsleiter Horst Lindner, der krankheitsbedingt fehlte, richtete er beste Genesungswünsche. Richard Dietel ließ die Versammlung per Powerpoint immerhin an der Prüfung von Schwarzgürtel Rainer Hieckmann beim Bundestrainer teilhaben. Die Abteilung Turnen bietet „Fitness für Frauen“ unter der Leitung von Claudia Bauer und das Programm „Quick Fit“ an. Großer Beliebtheit erfreut sich weiterhin das Kinderturnen. „Wir können das nun wieder wöchentlich anbieten“, freute sich Simone Krause, die das Kinderturnen gemeinsam mit Hiltrud Kröber und Brigitte Georgius leitet.

Kontinuität im Vorstand

Den Bericht des Kassiers nahmen die Mitglieder besonders freundlich auf. Denn Detlef Vogel erklärte, dass den Ausgaben von rund 62.000 Euro eben so viele Einnahmen gegenüber stünden. „Wir sind schuldenfrei und einzig noch an den Brauereivertrag gebunden“, fasste er die finanzielle Lage zusammen. Revisor Hans-Georg Neukam lobte, Vogel habe seine Arbeit „sehr akribisch dokumentiert. Uns sind keinerlei Ungereimtheiten aufgefallen.“ Er beantragte die Entlastung der Vorstandschaft, die die Versammlung einstimmig erteilte.

Die folgenden Neuwahlen bestätigten Vorstand Manfred Hautsch und seinen Stellvertreter Fabian Blechschmidt ebenso einstimmig im Amt wie die weiteren Vorstandsmitglieder Detlef Vogel (Kassier), Heike Hautsch (dessen Stellvertreterin), Karl Weidner (Schriftführer) und Hannes Rabenstein (dessen Stellvertreter). Platzkassier bleibt Oliver Bauer, zu Revisoren wurden Jürgen Hauser und Wieland Pietsch gewählt. Der Ältestenrat besteht aus Hans Wölfel sowie Hiltrud und Frank-Ekkehard Kröber. Die Fußballabteilung leitet Thorsten Mielitz, dessen Arbeit für die Reserve Hautsch mit den Worten lobte: „Der macht das richtig gut, wenn ich einen Hut aufhätte, würde ich ihn ziehen.“

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