Auch die Goldkronacher Zweite hat ihre ersten Saisonspiele in der B-Klasse absolviert. Zwar startete die Reserve nicht so furios wie die erste Garnitur der SpVgg in die Kreisklasse, doch mit vier Punkten aus drei Spielen kann man an der Kronach durchaus zufrieden sein. Immerhin gab es auch schon den ersten Dreier in einem der prestigeträchtigeren Spiele: Beim Fichtelgebirgs-Rivalen in Bischofsgrün siegte die Zweite gleich zum Auftakt mit 3:2.
Teo Malinov (links) traf schon zwei Mal – jeweils per Strafstoß.
TSV Bischofsgrün II – SpVgg II 2:3
Und das, obwohl die Gastgeber schon zwei Spiele bestritten hatten, ehe sie am Freitagabend, 14. August, die SpVgg empfingen. Die Gronicher Reserve als Opfer des Spielplans: Der soll Vorspiele für die ersten Mannschaften gewährleisten, gestaltet sich aufgrund deren unterschiedlicher Klassenzugehörigkeit aber ab und zu holprig. Der SpVgg schadete der verspätete Start dem Augenschein nach aber nicht. Aufgrund des Freitagstermins stellte die Erste Max Rabenstein und Fabi Neuner ab. Bereits nach zwei Minuten unterbrach das Handspiel eines Bischofsgrüner Abwehrspieler den ersten Angriff. Den fälligen Elfmeter verwandelte Teo Malinov sicher. Weitere Chancen wurden liegen gelassen. Mit zunehmender Spieldauer kam der Gastgeber ins Spiel und der starke N. Munder, ebenfalls Stammspieler in der Ersten, erzielte in der 10. Minute den verdienten Ausgleich. Die SpVgg-Reserve spielte munter nach vorne, vergaß aber zuweilen die Defensive. Nach schöner Flanke erzielte Torjäger Dominik Pittroff die erneute Führung. Auch die hatte nur kurzzeitig Bestand: Nach einem Sololauf traf erneut Munder zum 2:2. Fabi Neuner gelang jedoch kurz vor der Pause die erneute Führung. Dazwischen wurden zum Teil klarste Gelegenheiten versiebt. Wer glaubte, es würde mit den Toren im Durchgang zwei so weitergehen, sah sich getäuscht. Bischofsgrün konnte seine wenigen Gelegenheiten nicht nutzen und Goldkronachs Stürmer vergaben teilweise slapstickartig die besten Chancen. Insbesondere Fabi Neuner schaffte es immer wieder aus wenigen Metern den Torhüter anzuschießen. So blieb es am Ende beim Halbzeitergebnis, da Wieland Neuner und seine Nebenleute hinten nichts mehr anbrennen ließen.
SpVgg II – TFC Bayreuth II 0:4
Schon zwei Tage später, am Sonntag, 16. August, empfingen die Gronicher die Zweite des TFC Bayreuth. Nach einem ausgeglichenen Spielbeginn zog Yalcinkaya unbedrängt aus gut 25 Metern ab. Sein Schuss schlug über den überraschten Torwart Deinlein unter der Latte ein. Goldkronachs Reservisten spielten bis zum Strafraum durchaus ansehnlich. In letzter Konsequenz konnte man sich gegen die Abwehr um den ehemaligen Röhrenhofer Hakan Seker nicht durchsetzen. Die wenigen Gelegenheiten, wie ein Schuss von Marco Wendler von der Strafraumgrenze aus, wurden Beute des Torhüters Paetow. Wer hoffte, dass mit der Verstärkung durch Lukas Weihrauch und Fabi Neuner der Angriff der Gastgeber in Halbzeit zwei durchschlagskräftiger werden würde, sah sich getäuscht. Immer das gleiche Bild: Gute Kombinationen bis zum Sechzehner, dann war in der vielbeinigen Gästedeckung Schluss. Der TFC konterte immer wieder geschickt. Als die Einheimischen ihre Abwehr immer mehr gelockerten, kam die kalte Dusche. Deger konnte Deinlein mit einer Bogenlampe von halblinks überlisten. Wendler (an den Pfosten) und Fabi Neuner hatten gute Chancen, trafen aber nicht ins Tor. Als die Kräfte der Goldkronacher schwanden, erzielte Deger mit einem Sololauf das dritte Tor. Kurz vor Schluss machte er seinen Hattrick perfekt. Die Gronicher Abwehr hatte das Verteidigen bereits frustriert eingestellt. Der Sieg der Gäste war verdient, fiel aber zu hoch aus. Die Goldkronacher Truppe bot dem starken Gegner lange gute Gegenwehr und war besser, als es das Ergebnis vermuten lässt. Schiri Zink kam ohne eine Karte aus und hatte mit der fairen Partie keinerlei Probleme.
ASV Oberpreuschwitz II – SpVgg II 3:3
Spiel Nummer drei bestritt die SpVgg-Reserve am Sonntag, 23. August, beim ASV Oberpreuschwitz. Das Spiel, zu dem kein Schiedsrichter angereist war, wurde in der ersten Hälfte von Claus Schlienz sicher geleitet. Personell etwas knapp besetzt mussten die Gronicher früh das verletzungsbedingte Ausscheiden von Hübner hinnehmen, dem wir an dieser Stelle gute Besserung wünschen möchten. Der SpVgg gelang sogar das 1:0 durch Schneider, etwas später konnte dann Torwart Liebeton durch den verspätet aktivierten Hofmann ersetzt werden, als Feldspieler weitermachen und so eine vollzählige Mannschaftsstärke gewährleisten. Oberpreuschwitz schlug kurz darauf aus der desorientierten Defensive Kapital und erzielte den Ausgleich, die SpVgg kam jedoch durch einen schönen Treffer ihres etatmäßigen Torhüters Liebeton zur erneuten Führung. Die zweite Spielhälfte verlief mit zunehmender Spieldauer und durch wenig beherztes Eingreifen des Oberpreuschwitzer Sportkameraden, der sich als Schiedsrichter dankenswerterweise zur Verfügung stellte, phasenweise etwas turbulent. Goldkronach verlor die Ordnung und musste nach dem 2:2-Ausgleich per Elfmeter innerhalb von fünf Minuten sogar noch das 3:2 für den ASV hinnehmen. Allerdings offenbarten auch die Gastgeber Schwächen und die SpVgg kam durch ein Elfmetertor von Malinov zum versöhnlichen 3:3-Endstand.
Unter dem Strich kann die SpVgg mit dem Start zufrieden sein, wenngleich natürlich Luft nach oben bleibt. Ist die Urlaubszeit überstanden und das Team personell vollzählig, gibt die Personalsituation bei der Ersten vielleicht noch weitere Unterstützung her, kann die Zweite sicherlich auch im Verfolgerfeld mithalten. Insgesamt ist die Personalsituation sogar entspannter als noch vor Jahren – besieht man sich die Situation einiger Vereine im Spielkreis, die sich mit dem Gedanken beschäftigen müssen, ihre Reserve vom Spielbetrieb abzumelden, ist das eine erfreuliche Entwicklung. Kehrt etwas Konstanz ein, darf man sich auf eine ruhige Saison mit der einen oder anderen Überraschung freuen.
