Die SpVgg Goldkronach ist erfolgreich in die Saison 2014/15 gestartet: Gegen den Mitfavoriten und Nachbarn SV Lanzendorf feierten die Gronicher einen hochverdienten 2:1-Erfolg. Für die Reserve gab’s ein unterhaltsames 3:3 im „kleinen Derby“ gegen Nemmersdorf. Zum A-Klassen-Duell mit Lanzendorf nachfolgend der Spielbericht des Fußballportals anpfiff. Unter der Überschrift „Fairness lohnt sich doch!“ hob Topspiel-Reporter Andi Bär besonders Sebastian Katholing hervor, der echten Sportsgeist zeigte:
Überstrahlt wurde die spielerisch wenig glanzvolle Darbietung beider Mannschaften von einer Aktion, die Sebastian Katholing schon zu einem sehr frühen Saisonzeitpunkt einen Fair-Play-Preis bringen sollte: Beim Stand von 1:1 legte er für Nick Mertins auf, der mit einem wuchtigen Kopfstoß erfolgreich war. Lautstarke Proteste der Lanzendorfer folgten. Sie wähnten das Leder vor Katholings Flankenball im Aus. Auf Nachfrage von Schiedsrichter Thomas Rüger erwies sich der lange verletzt ausgefallene „Katze“ Katholing als echter Sportsmann und gestand diesem, dass der Ball im Aus gewesen sei. Eine nicht alltägliche Situation, die nur wenige Minuten später mit dem Siegtreffer belohnt werden sollte.
Harte Fußballkost nach Blechschmidts Blitzstart
Dass es ein Fußballnachmittag der harten Sorte werden würde, war zu Beginn noch nicht absehbar. Schon nach einer Minute visierte Goldkronachs Sturmführer Fabian Blechschmidt aus 16 Metern nur um Haaresbreite vorbei – die vorerst letzte aufregende Situation für lange Zeit. Viel Mittelfeldgeplänkel mit klaren Vorteilen der Hausherren und vor allem die ruppige Gangart beider prägten die Szenerie. So hätte der früh gelbbelastete Andre Riedel nach zwei Foulspielen innerhalb kürzester Zeit (20./23.) eigentlich schon mit der Ampelkarte vom Feld gehen müssen – der Schiedsrichter ließ allerdings alle möglichen Hühneraugen geschlossen und gab SpVgg-Coach Matthias Bauer die Chance, den nach seinem vorerst letzten Foulspiel verletzt am Boden liegen gebliebenen Riedel auszuwechseln – grenzwertig. Ebenso grenzwertig fünf Minuten vorher der Pfiff nach Hannes Rabensteins Treffer. Keeper Kreipl soll im Fünfmeterraum angegangen worden sein – eine Spielinterpretation, die der Unparteiische äußerte exklusiv hatte. Als Schwelerski dann noch einmal um Haaresbreite am Kasten vorbeizielte (27.), nahm die Partie eine seltsame Wende. Lanzendorf kam besser ins Spiel, Florian Ladler verzog nach Wieczoreks feiner Vorarbeit aus 16 Metern nur knapp (30.). Eine Minute später war es soweit. Nach einem sehr harten Einsteigen Zinkes am eingewechselten Dennis Russ ließ der Unparteiische die Situation aufgrund eines Vorteils laufen und der alleine vor Ruppel auftauchende und diesen umkurvende Wieczorek traf zur Lanzendorfer Führung. Diese sollte nur zwei Minuten Bestand haben. Sebastian Wohlrab schubste den durchgebrochenen Fabian Blechschmidt im Strafraum zu unbeholfen – den fälligen Elfmeter verwandelte Alexander Arndt sicher. Kurz vor dem Pausentee endete die Partie, wie sie auch begann: Alex Arndt verfehlte mit einem fein um die Mauer gezirkelten Freistoß um Haaresbreite den Führungstreffer.
Neuer Schwung mit Katholing
Mit der Einwechslung Katholings erhielt das Goldkronacher Offensivspiel die nötige Struktur. Ob aus dem Feld oder mit seinen Standards: Immer wieder sorgte er für Gefahr. Und auch dafür, dass seine Nebenleute mehr Räume hatten. Nach Katholings Freistoß kam Alex Arndt per Kopf nicht ganz an den Ball (52.). Die Szene des Spiels dann in der 69. Minute. Katholing tankte sich durch, bediente Blechschmidt, der mit einem fulminanten Kopfball traf. Wütende Proteste der Lanzendorfer monierten einen Ausball. Schiedsrichter Rüger, der das Tor eigentlich gab, versicherte sich bei Katholing rück. Der zeigte „Eier“ und gestand den Ausball ein. Fairplay zahlt sich eben doch aus. Das bewies sich nur drei Minuten später. Kreipl klärte Blechschmidts 20-Meter-Flachschuss, der nachsetzende Alexander Arndt visierte aus 16 Metern den Kasten an. Das Leder kam nicht weit. Aydin Arslan nahm die Hände hoch und fischte das Spielgerät ab. Elfmeter. Und Chance Nummer zwei für Alexander Arndt, der erneut erfolgreich war. Gegen aufmachende Lanzendorfer rollten nun einige Angriffswellen der Hausherren, die den Erfolg noch höher gestalten hätten können. Doch Arndt verpasste Vogels Eingabe (74.) und verzog knapp (76.), Riedel scheiterte aus 23 Metern an Kreipl und Katholing visierte drüber (91.).
Stimmen zum Spiel
Matthias Bauer (Trainer SpVgg Goldkronach): „Das war heute ein schwer erkämpfter Sieg, der hintenraus aber verdient war, nachdem es in der Anfangsphase noch ein Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe war. Du musst deine Chancen halt einfach auch machen. Respekt auch an Sebastian Katholing, der in so einer Situation zugibt, dass der Ball im Aus war. Das ist, denke ich, auch nicht alltäglich. Aber um nach vorne zu blicken: Die Saison wird eine harte Geschichte für uns!“
Nordbayerischer Kurier/fupa.net: „In einem ausgeglichenen Spiel gingen die Gäste nach einem Abwehrfehler in Führung. Fast im Gegenzug gelang der Heimelf der Ausgleich. Nach dem Wechsel agierte die Spielvereinigung druckvoller und siegte unterm Strich verdient.“
In der Statistik
SpVgg Goldkronach: Ruppel – Mertins, Mielitz, Zinke – H. Rabenstein, Riedel, F. Rabenstein – Arndt, Vogel, Schwelerski – Blechschmidt / Wendler (ab 25. Minute), Katholing (ab 46.), C. Neuner (ab 73.), Pöhlmann, Peterson.
Tore: 0:1 Wieczorek (31.), 1:1 Arndt (33./Foulelfmeter), 2:1 Arndt (69./Handelfmeter).
Gelbe Karten: Riedel (8./Foulspiel), Mertins (84./Foulspiel) – Wieczorek (57./Foulspiel), Arslan (68/Handspiel.).
Schiedsrichter: Rüger (Glashütten).