Morgen, am Sonntag, 17. März, feiert die Spielvereinigung Goldkronach den 67. Jahrestag ihrer Wiedergründung nach dem Zweiten Weltkrieg. Seit beinahe hundert Jahren wird in Goldkronach Fußball im Verein gespielt – die SpVgg ist ein Stück Sport- und Stadtgeschichte.
Man schrieb das Jahr 1946, so berichtet die Chronik, als sich am Sonntag, 17. März, insgesamt 58 sportbegeisterte Personen zusammenfanden, um den Gesang- und Sportverein Vorwärts Goldkronach zu neuem Leben zu erwecken. Während der faschistischen Gewaltherrschaft hatte der Arbeiter-Turn- und Sportverein Vorwärts seine Aktivitäten einstellen müssen, nun nahmen die Goldkronacher Sportler diese Traditionslinie wieder auf. Im Vereinsarchiv befindet sich noch heute die Genehmigung der amerikanischen Militäradministration für die „foundation of Sports-Club Goldkronach“.
Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen
Auch in Goldkronach ist die Geschichte des Fußballs immer ein Spiegelbild gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen geblieben. In den 1920er Jahren polarisierten der Arbeitersportverein Vorwärts und der bürgerliche Fußball-Club Goldkronach die Sportbegeisterten. Für den so organisierten Sport bedeutete die faschistische Gleichschaltungspolitik das Ende. Aus Auflistungen, die bei der Wiedergründung nach Kriegsende bei der Militärregierung vorgelegt werden mussten, geht jedoch auch hervor, dass sich in den Reihen der Goldkronacher Fußballer Mitglieder von NS-Organisationen fanden. Wie die sportlichen Erfolge ist auch dieses Kapitel Teil der Geschichte unseres Vereins, der sich heute mit allem Nachdruck gegen menschenfeindliches Gedankengut wendet.
In der Tradition des ersten Fußballvereins der Stadt feierte der SV Vorwärts schon 1947 den Aufstieg in die erste Spielklasse des Kreises. Zahlreiche Abteilungen betrieben die unterschiedlichsten Sportarten, der Sportverein Brandholz wurde in die Reihen der Goldkronacher integriert, schließlich folgte die Änderung des Vereinsnamens: Die SpVgg Goldkronach war geboren. Sänger, Karateka, Skiläufer, Fußballer, Schach-, Tennis- und Tischtennisspieler, Turner und Ringer bereicherten das bis heute rege Vereinsleben. Wie die Dokumente aus der ereignisreichen Clubhistorie belegen, betrieb man einst sogar den Bau einer Skisprungschanze.
Erfolgreich und engagiert
Der unvergessene Höhepunkt der Fußball-Historie bleibt der Aufstieg in die damals viertklassige Zweite Amateurliga im Jahr 1960. Nur große Namen wie SpVgg und VfB Bayreuth oder ATS Kulmbach vertraten den Spielkreis zu jener Zeit auf noch höherer Ebene. Seitdem brachten es die Gronicher nicht mehr zu solchen Ehren im höherklassigen Amateurfußball. Das allerdings schmälert die Erfolge der jüngsten Zeit kaum. Mit einer zuletzt wieder steigenden Mitgliederzahl von weit über 500, einer nahezu abgeschlossenen wirtschaftlichen Gesundung, der engagierten Jugendarbeit, aktiven Abteilungen Karate und Turnen, dem schmucken Vereinsgelände und jungen, ehrgeizigen Fußball-Mannschaften befindet sich die SpVgg in einer erfreulichen Situation.
Alles Gute zum 67. – happy birthday, Spielvereinigung!