Balleroberung, Ping-Pong, Jubel: Nicolai Pittroff spitzelt den Ball zur 1:0-Führung ins Arzberger Tor.
Die SpVgg Goldkronach hat ihr Heimspiel gegen den VfB Arzberg mit 3:2 (3:0) gewonnen. Drei Tore binnen sechs Minuten brachten die Gronicher in der ersten Hälfte auf die Siegerstraße. Obwohl sie gegen Ende noch einmal in Bedrängnis gerieten, feierten sie einen verdienten Erfolg. Mit nunmehr zwölf Punkten setzt sich die SpVgg von der Abstiegszone ab.
Mit dem VfB Arzberg reiste der bisher beste Aufsteiger an die Kronach – die Gäste klagten aber über viele Ausfälle, unter anderem mussten sie auf Torjäger Lang verzichten. Doch auch Matthias Ehls Liste der Abwesenden wird nicht kürzer: Neben den weiterhin verletzten Hofmann und Scherm standen ihm mit Eichermüller und Mertins zwei defensive Stammkräfte nicht zur Verfügung.
Pittroffs starke Balleroberung
Dass die Teams nicht sofort ein Feuerwerk abbrannten, überraschte daher kaum. Allerdings tat Goldkronach mehr für das Spiel. Mehr als drei gefährliche Eckbälle in Serie sprang dabei zunächst nicht heraus, auch wenn Arzbergs Torhüter Vogler sich erstmals auszeichnen konnte (17. Minute). Lange Bälle schlugen sowohl die Gronicher als auch der VfB, der vor allem auf die Sicherheit des eigenen Tores bedacht war.
Drei Tore in sechs Minuten: Alex Ehl bejubelt seinen Treffer zum 3:0.
Das gelang den Gästen eine halbe Stunde lang gut, dann folgten sechs Minuten Spektakel: Goldkronach lief hoch an, Pittroff eroberte in der Arzberger Spieleröffnung den Ball und drang von rechts in den Strafraum ein. Im Zusammenspiel mit Tobias Neukam spitzelte er den Ball schließlich aus spitzem Winkel und kurzer Distanz ins Tor (32.).
Sehenswerter Doppelpack
Auch der zweite Goldkronacher Treffer resultierte aus einer rasch verwerteten Balleroberung – diesmal zog Ehl aus etwa 20 Metern in zentraler Position ab (36.). Ehl war es auch, der nur eine Minute später Felix Webers hohe Flanke von der linken Außenlinie aus spitzem Winkel sehenswert in die Maschen drosch (37.).
Verpasste Entscheidung: Tobi Neukam legt das Leder an VfB-Keeper Vogler, aber auch am Tor vorbei.
Die zwischenzeitlich sichtlich konsternierten Arzberger fingen sich nach dieser kalten Dusche jedoch, und Goldkronach schaltete nach dem dritten Tor etwas zurück. Bis zur Halbzeit blieb es beim 3:0 – ein verdienter, vielleicht etwas zu deutlicher Vorsprung für die SpVgg.
Dominanz nach der Pause
Die Höhe der Führung rechtfertigten die Gastgeber aber durch ihre spielerische Dominanz nach Wiederanpfiff. Arzberg hielt robust dagegen und war mit manchem Pfiff des jungen Schiedsrichters unzufrieden – als Disselberger Felix Weber fällte, konnte es jedoch keine Diskussion geben. Dennis Magers Freistoß aus bester Position fischte VfB-Keeper Vogler aber spektakulär aus dem Winkel (50.).
In der zweiten Hälfte wurde es stellenweise ruppig: Hier lässt Disselberger Felix Weber über die Klinge springen.
Aus dem Spiel heraus traf Tobias Neukam nach schönem Zuspiel von Göhring nur Aluminium (57.). Auch Felix Weber scheiterte aus zentraler Position am linken Pfosten (71.). Trotz der scheinbar klaren Verhältnisse kam allmählich Hektik auf. Pittroff hatte aber noch genug Muße, Schiedsrichter Preisinger die gelbe und rote Karte aufzusammeln, die diesem nach einem Freistoßpfiff für Arzberg aus der Tasche gerutscht waren.
Arzberg kommt beinahe zurück
Weil Goldkronach in dieser Phase die endgültige Entscheidung verpasste, reichte ein unbedachter Kontakt im eigenen Strafraum, um den VfB zurück ins Spiel zu holen (81.). Brunner verwandelte den Foulelfmeter sicher und Arzberg blies zur Schlussoffensive. Den Gronichern gelang es nicht, die Partie souverän zu Ende zu bringen. Hektische Spielzüge blieben in der VfB-Defensive hängen, die die Bälle unmittelbar nach vorne drosch. Wie prekär dieses Spiel für Goldkronach werden konnte, bewies der Lattentreffer des eingewechselten Purucker (89.), in der Nachspielzeit erzielte der ebenfalls eingewechselte Karalias tatsächlich noch das Anschlusstor (90.+3).
Goldkronachs Youngster Moritz Lauterbach wird von Mühlbauer bedrängt.
Dann pfiff Schiedsrichter Preisinger ab. In der Summe gewann die SpVgg verdient, weil sie mehr in das Spiel investiert und es nicht zuletzt durch selbstbewusste Balleroberungen in ihre Richtung gezogen hatte. Die Goldkronacher verpassten aber die endgültige Entscheidung und mussten schließlich zittern, weil Arzberg nie aufgab und trotz des deutlichen Rückstands leidenschaftlich und aggressiv auftrat.
Goldkronach: Riedl – N. Weber, Ti. Neukam, Sommerer (75. Horn), Ströber (64. Weihrauch) – Göhring, Mager, F. Weber, Pittroff (90. Lauterbach) – Ehl, To. Neukam (84. Lottes). Schiedsrichter: Preisinger (Schönkirch). Zuschauer: 110. Tore: 1:0 To. Neukam (32.), 2:0 und 3:0 Ehl (36. und 37.), 3:1 Brunner (81./Foulelfmeter), 3:2 Karalias (90.+3).
