Die SpVgg Goldkronach hat ihr Auswärtsspiel in Glashütten mit 1:2 verloren. Beim Vorletzten waren die Gronicher zunächst die bessere Mannschaft und gingen durch Zinke in Führung. Nach dem Ausgleich aber fanden sie nicht mehr ins Spiel.
Wer sich heute ärgern wollte, war in Glashütten richtig. Für den Stau auf der Hinfahrt bürgte der verkaufsoffene Sonntag in Bayreuth, nachdem sie diesen überwunden hatten, fanden sich 25 Goldkronacher Auswärtsfahrer bei Dauerregen am Fuße der wolkenverhangenen Neubürg ein. Die SpVgg wurde ihrer Favoritenrolle zunächst durchas gerecht, obwohl neben dem längerfristig verletzten Katholing nun auch Oberst und Steffen Zinke fehlten.
Zinke zur Führung, Hildner an die Latte
Auch in Glashütten zeigte sich wieder, welche Gefahr die Gronicher in dieser Saison bei Standards ausstrahlen. Diesmal war es David Zinke, der die Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld ins Tor spitzelte (17. Minute). Goldkronach blieb in der ersten Hälfte die dominante Mannschaft, verpasste es aber, die Führung auszubauen: So etwa bei Hildners fulminantem Lattentreffer. Auch Blechschmidt war mehrmals aussichtsreich in Position gelaufen, wurde jedoch zweimal – vermeintlich wegen Abseits – zurückgepfiffen.
Kurz vor der Pause stand er wieder im Mittelpunkt, als er alleine auf das Tor von Glashüttens Keeper Lukas Koza zulief. Dieser holte ihn an der Strafraumgrenze ohne Chance auf den Ball roh von den Beinen und nahm damit den Goldkronachern nicht nur eine klare Torchance, sondern auch die Verletzung seines Gegenspielers in Kauf. Schiedsrichter Kauschke zog gnädig Gelb und gab Freistoß. Die Szenerie wandelte sich nach Wiederanpfiff zunächst nicht, nur, dass die Verhältnisse auf dem Hartplatz im strömenden Regen nicht mehr schwierig, sondern zusehends irregulär wurden: Von den zahlreichen Seen wiesen mittlerweile mehrere einen Durchmesser von zwei Metern auf.
Das 1:1 sorgt für den Bruch im Spiel
Nach gut 50 Minuten die große Chance zum 0:2: Weihrauch leitete den halbhohen Ball per Hacke zu Hildner weiter, der ihn wenige Meter vor dem Tor aber nicht unter Kontrolle bringen konnte. Stattdessen trafen die Gastgeber. TSV-Kapitän Krauß schlug einen Freistoß von der rechten Seite, der Ball von der Mittellinie war lange in der Luft, ehe ihn Dominik Schwarzmann unhaltbar ins lange Eck einköpfte (57.).
Der überraschende Ausgleich sorgte unübersehbar für einen Bruch im Spiel der Gronicher, auch wenn Blechschmidt kurz darauf die Riesenchance zur erneuten Führung hatte, als er einen langen Pass am Torhüter vorbeilegte und dann nur den Pfosten traf (61.). Wieder folgte auf die Goldkronacher Großchance der Glashüttener Treffer: Erneut war es Schwarzmann, der – allerdings aus abseitsverdächtiger Position gestartet – nun durch ein traumhaftes Zuspiel alleine vor Ruppel stand und zum 2:1 für den TSV traf (65.).
Mit Fußball nicht viel zu tun
Auf dem mittlerweile unbespielbaren Feld fanden die Goldkronacher nun kein Mittel mehr. Trotz der meterbreiten Wasserlachen versuchten sie aufzubauen, doch an präzise Pässe war nicht zu denken. Glashütten machte das besser und hatte mittlerweile registriert, dass lange Bälle das probate Mittel darstellten und obendrein viele Fouls vom Schiedsrichter nicht sanktioniert wurden. Auf die Chance, doch noch den Ausgleich zu erzielen, warteten die mitgereisten Goldkronacher daher vergebens.
Unter dem Strich: Ein Spiel zum Vergessen. In der ersten Halbzeit und darüber hinaus konnten die Goldkronacher ihre Qualität nicht in den zweiten Treffer ummünzen. Nach dem Ausgleich verloren sie Faden und Zugriff auf das Spiel. Der Dauerregen machte den Platz zusehends unbespielbar, doch auf Kick-and-Rush verlegten sich die Gäste erst, als es zu spät war. Glashütten machte zumindest das besser und hatte in Schwarzmann einen konsequenten Vollstrecker, die Spielweise der Gastgeber traf auf dem holprigen, kleinen Feld voller Wasserlachen auf optimale Bedingungen. Schiedsrichter Kauschke legte mitunter fragwürdige Maßstäbe an und pfiff vier Minuten zu früh ab. Mit Fußball hatte das heute nicht viel zu tun – Zeit für die Winterpause!