Gronicher siegen 6:0 beim ASV Laineck

Die SpVgg Goldkronach hat ihr wichtiges Auswärtsspiel beim Nachbarn ASV Laineck gewonnen. Bereits zur Pause führte die SpVgg mit 3:0 im Steinachtal und sicherte sich dort überraschend deutlich bei echtem Aprilwetter drei Punkte. Gegen weitgehend harmlose Gastgeber überzeugte die SpVgg auch spielerisch.

Die Personalsorgen wird Trainer Sommerer nicht los, sieben Ausfälle zählte er heute. Daher schienen die Rollen nicht so klar verteilt wie im Vorfeld des Spiels gedacht, zudem holte der ASV Laineck 14 seiner 17 Punkte zu Hause. Für die Gronicher gab es auch gleich die erste Schrecksekunde. Drei Minuten waren gespielt, als ein Flankenball der Gastgeber länger und länger wurde und Torhüter Wehrle vor Probleme stellte. Mertins war aber zur Stelle und klärte kompromisslos. Die folgenden Minuten sollten die Gästefans sogleich beruhigen, denn nun übernahm die SpVgg zunehmend das Kommando. Katholings Freistoß pflückte ASV-Keeper Münch noch sicher (8. Minute) und Neuner zielte am langen Pfosten vorbei (12.).

Blechschmidt schiebt zur Führung ein, Adler kommt zu spät.

Als Hofmann allerdings zwei Minuten später Blechschmidt mit einem diagonalen Zuspiel in Szene setzte, war es soweit: Der Wiedergenesene überspielte Münch und der heraneilende Adler erreichte den Ball nicht mehr – 0:1! Goldkronach spielte weiter nach vorne und beschwor immer wieder Gefahr im Lainecker Strafraum herauf. Der Lohn war das 0:2 für die Gäste, das durch ein Eigentor fiel (26.). Hätte die ASV-Defensive die Flanke von rechts nicht ins eigene Netz geklärt, hätte das vermutlich Katholing übernommen.

Dieser leitete bereits zwei Minuten später den vorentscheidenden dritten Treffer ein. Sein feiner Pass vom rechten Flügel erreichte den von links in den Sechzehner stürmenden Blechschmidt punktgenau und dieser schob zum 0:3 ein (28.). Die Gastgeber steckten keineswegs auf, doch fehlte ihnen an diesem Nachmittag zuviel Qualität, um nach einem solchen Rückstand noch einmal zurückkommen zu können. Cirpans Freistoß aus 25 Metern hielt Wehrle nach einer halben Stunde sicher, gefährlicher wurde es in Hälfte eins nicht mehr.

Lorenz Hofmann zog im offensiven Mittelfeld die Fäden.

Die zweite Hälfte begann und mit ihr die Oberst-Show, denn der 21-Jährige war nun maßgeblich daran beteiligt, die Lainecker Hintermannschaft auseinander zu nehmen und schnürte einen lupenreinen Hattrick. Drei Minuten dauerte es, ehe er zum ersten Mal traf: Wieder ein Goldkronacher Angriff, der Ball von der Grundlinie zurückgelegt, 0:4. Nun war die SpVgg wirklich drückend überlegen, die Gastgeber waren zunehmend überfordert und haderten mitunter lautstark.

Die Gäste erspielten sich Chancen beinahe im Minutentakt und hatten Raum für sehenswerte Kombinationen. Fehlte in der ersten Hälfte trotz Führung ab und an die Ruhe am Ball, ließen ihn die Gronicher nun gefällig laufen. Das fünfte Tor bereitete Katholing vor, der die Lainecker Abwehr austanzte und mustergültig Oberst bediente, der von der Sechzehnerkante zum 0:5 vollendete (75.). Lainecks gefährlichste Szene im zweiten Abschnitt ereignete sich nach gut 80 Minuten, als Körber aus einiger Distanz Wehrles Aufmerksamkeit prüfte.

Fabian Neuner gratuliert Daniel Oberst zu seinem lupenreinen Hattrick.

Das unterbrach den Goldkronacher Spielfluss nur kurz. Den sechsten Treffer hatten Hofmann, Vogel und der eingewechselte Hildner schon auf dem Fuß, doch ihn erzielte wiederum Oberst: Diesmal lupfte er den Ball am Torhüter vorbei ins kurze Eck (86.). Dann war Schluss. Dass es sich um einen verdienten Sieg handelte, war offensichtlich, erfreulich war über das Ergebnis hinaus die über weite Strecken ansprechende spielerische Leistung. Laineck wird es in dieser Form, und das ist schade, schwer haben im Kampf um den Klassenerhalt – vermutlich ein Nachbarderby weniger.

Während sich bei der SpVgg naturgemäß die Offensivspieler hervortun konnten, wobei neben den Torschützen vor allem Katholing und Hofmann auffielen, verhinderte beim ASV der reaktionsschnelle Schlussmann Münch ein schlimmeres Debakel. Schiedsrichter Hans Birner erntete für seine Linie beileibe nicht nur Zustimmung und versagte den Gronichern auch zwei weitere Treffer aufgrund vermeintlicher Abseitsstellungen. Sein Verdienst war es aber, die Partie nötigenfalls zu beruhigen und zuende zu bringen, ohne das Klima für Frustfouls aufkommen zu lassen. Die nämlich hätte der dezimierte Goldkronacher Kader zu allerletzt gebrauchen können.

Goldkronach: Wehrle – F. Neuner, Mertins, Bessel, D. Zinke – M. Deinlein, Vogel, L. Hofmann, Katholing – Blechschmidt, Oberst; Ruppel – Hildner (ab 68.), Kynast (ab 76.), Graunke (ab 82.). Tore: 0:1 Blechschmidt (14.), 0:2 Eigentor (26.), 0:3 Blechschmidt (28.), 0:4, 0:5 und 0:6 Oberst (48., 75. und 86.). Zuschauer: 87. Schiedsrichter: Birner (Glashütten).

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