Die SpVgg Goldkronach hat zum Rückrundenauftakt das Wunschergebnis geliefert: Beim Tabellennachbarn ASV Oberpreuschwitz siegten die Gronicher mit 2:1. Die Tore erzielten Blechschmidt und Oberst, Preuschwitz‘ Mahr hatte zwischenzeitlich ausgeglichen.
Trainer Stefan Sommerer schickte zwei Debütanten von Beginn an aufs Feld: Eric Wehrle, der vom SC Altenplos kam, hütete das Goldkronacher Tor, davor verteidigte Jan Bessel, der vom TSV St. Johannis wechselte. Ansonsten vertraute der Coach auf bewährtes Personal, das sich mit zunehmender Spieldauer entscheidend respektloser präsentierte als beim 5:2-Heimsieg des ASV im Vorjahr.
Spielbericht: ASV Oberpreuschwitz – SpVgg Goldkronach 1:2 (1:1)
von Manfred Hautsch
Auf dem seifigen Nebenplatz in Dörnhof begannen die Gastgeber wie die Feuerwehr und drückten unsere Elf in die Defensive. Ein Schuss von Hasani rollte knapp am Pfosten vorbei. Nach einer Viertelstunde kamen wir besser ins Spiel. Nach einem Zuckerpass von Neuzugang Jan Bessel steuerte Fabi Blechschmidt alleine aufs gegnerische Tor zu. Der Preuschwitzer Spielertrainer Hannes Mahr im Tor reagierte allerdings glänzend und konnte seinen Kasten sauber halten. Kurz danach stand erneut Fabi alleine vor Mahr. Im Ergebnis das Gleiche: Der Keeper konnte den Schuss abwehren.
Umjubelte Führung
Der Druck der Gastgeber ließ nun etwas nach. Zudem offenbarte man große Unsicherheiten in der Abwehr. Ein Beispiel war die 25. Spielminute: Eigentlich hatten Liedtke und Brendel schon geklärt, als Basti Katholing ihnen die Kugel klaute und den mutterseelenalleine vor dem Tor stehenden Torjäger Blechschmidt bediente. Aller guten Dinge sind drei: Fabi schob zur vielumjubelten Führung ein. Die Gastgeber stellten danach um. Hannes Mahr beorderte seinen Zwillingsbruder vom Sturmzentrum in die Defensive und tauschte den unsicheren Liedtke gegen Aran. Durch diese Umstellung gewannen die Preuschwitzer an Sicherheit in der Abwehr und hatten nun wieder ein Übergewicht im Mittelfeld.
Eine erste Chance konnte Eric Wehrle entschärfen. Mit einer tollen Reaktion klärte er den Schuss eines durchgebrochenen Stürmers. Einen Kopfball konnte er sicher parieren. Kurz vor der Pause war er bei einem Alleingang von Hasani zu spät dran. Der quirlige Stürmer stürzte über die Grätsche von Eric und Schiri Vinders zeigte zu Recht auf den ominösen Punkt. Philipp Mahr jagte den Elfer unhaltbar zum Ausgleich in die Maschen. Kurz danach wurde der Torschütze erneut hart im Strafraum bedrängt. Der mögliche Elfmeterpfiff blieb aus. Glück gehabt. Unser Spiel nach vorne war nun zu fehlerbehaftet. Torchancen blieben Mangelware.
Oberst packt den Hammer aus
Den zweiten Durchgang begann Oberpreuschwitz erneut mit hohen Tempo in Richtung unseres Tores. Die Abwehr um Nick Mertins hielt jedoch mit Zweikampfstärke dagegen. In der 51. Minute schlug Katholing einen Freistoß in den gegnerischen Strafraum. Die Gastgeber konnten nicht klaren und Daniel Oberst packte aus 12 Meter seinen Hammer aus. Zunächst glaube man, sein Geschoss hätte das Tor verfehlt – der Ball zappelte im Fangzaun. Aber nein: Der Ball ging durch das Tornetz. Ob das Netz ein Loch hatte oder es von Daniel zerschossen wurde – letztendlich egal. Der nicht immer sichere Schiri erkannte jedenfalls den Treffer an.
Unsere Elf zog sich jetzt natürlich zurück und machte die Räume eng. Den Gastgebern fiel spielerisch wenig ein. Immer wieder schlug man lange Bälle nach vorne. Und immer wieder wurden sie Beute unserer Abwehr. Allerdings häuften sich die Freistöße in Tornähe bedenklich. Schiri Vinders pfiff zwar oft sehr kleinlich, aber wir müssen unser Zweikampfverhalten diesbezüglich verbessern. Glücklicherweise stellten diese Bälle selten eine Gefahr für unser Tor dar. Eric Wehrle war Herr seines Strafraums. Immer wieder fing er die hohen Bälle souverän ab. Aran hatte nach 73 Minuten aus spitzen Winkel eine Schusschance. Aber auch hier war der junge Keeper zur Stelle. Auch einen 20-Meter-Schuss von Philipp Mahr meisterte er in Klassemanier.
Starke Leistung
Da Oberpreuschwitz immer weiter aufrückte ergaben sich etliche Konterchancen für die schnellen Blechschmidt und Oberst. Aber die Möglichkeiten wurden fahrlässig liegen gelassen. Oder die Stürmer wurden hart und unfair bedrängt. So hätte Brendel Rot sehen können, als er ohne Chance auf den Ball den enteilenden Daniel Oberst von hinten per Notbremse umsenste. Letztendlich wurde der Vorsprung mit Geschick und unbändigen Kampfeswillen über die Zeit gebracht. Aus unserer homogenen Elf kann man noch Nick Mertins und Andre Riedel hervorheben. Nick war nach seinem sechsmonatigen Auslandsaufenthalt sofort wieder der Stabilisator in der Abwehr und Andre dirigierte die Mannschaft vorbildlich. Die beiden Neuzugänge Eric Wehrle und Jan Bessel lieferten einen super Einstand ohne jegliche Anpassungsschwierigkeiten ab. Unterm Strich eine tolle Leistung.
Hannes Mahr brachte es nach Spielschluss auf den Punkt: „Goldkronach hat den Sieg mehr gewollt und dafür viel mehr getan als meine Elf.“ Nicht verschweigen möchten wir das ungebührliche Verhalten einiger unserer jugendlichen Fans. Jungs, wir sind stolz auf euch – wenn ihr uns anfeuert. Aber bitte unterlasst Schmähungen und Beleidigungen des Gegners. Das ist äußerst unsportlich!
Einstelliger Tabellenplatz
Durch den Sieg im Sechs-Punkte-Spiel sorgten die Gronicher nicht nur für ein Erfolgserlebnis zum Rückrundenstart, auch in der Tabelle schlug sich der wichtige Dreier gleich nieder: Die SpVgg sprang auf einen einstelligen Tabellenplatz und weist nun vier Punkte Vorsprung auf die Relegationsplätze auf – obwohl sie mit nur 15 Spielen zwei weniger absolviert hat als die dort beheimateten Lainecker. Mit dem FSV Bayreuth II empfängt die Sommerer-Elf am kommenden Sonntag den nächsten Tabellennachbarn, die Landesliga-Reserve ist derzeit Zehnter.
Tore: 0:1 Blechschmidt (25. Spielminute), 1:1 P. Mahr (40./Foulelfmeter), 1:2 Oberst (51.). Aufgebot: Wehrle – Hannes Rabenstein, Max Rabenstein, Mertins, Franz Rabenstein – Riedel, Bessel, Vogel, Katholing – Blechschmidt, Oberst; Weihrauch (ab 67.), Stanit (ab 86.), Kynast, Will.
Pressespiegel: Der Spielbericht aus dem Nordbayerischen Kurier
Die Anfangsphase gehörte ganz klar der Heimelf. Nachdem die sehr harte Gangart der Gäste nicht unterbunden wurde, kamen diese nach 15 Minuten besser ins Spiel und gegen die nicht immer sattelfeste ASV-Abwehr auch zur verdienten Führung. Der Gastgeber fand jedoch schnell in die Partie zurück und traf zum Ausgleich, wenig später wurde ihm ein klarer Strafstoß verwehrt. Nach der erneuten Gästeführung drängte Oberpreuschwitz zwar auf das 2:2, fand aber gegen die mit Haken und Ösen kämpfende SpVgg kein Durchkommen und keine spielerische Linie mehr.