Große Sorgen vor Anpfiff, große Freude nach Abpfiff: Trotz enormer personeller Probleme hat die SpVgg Goldkronach den TSV Donndorf bezwungen. Die Führung durch Oberst egalisierte der Tabellenzweite noch, doch nach 77 Minuten stellte Christopher Neuner die Weichen auf Sieg. Die Gronicher stellten durch den 2:1-Heimerfolg überraschend den Anschluss ans Mittelfeld her und verloren nur eines der letzten sechs Spiele.
Kaum ein einheimischer Fan glaubte vor der Partie gegen den Tabellenzweiten an einen Punktgewinn. Fehlte doch gleich ein gutes Duzend an Spielern (Blechschmidt, Graunke, Hildner, Kynast, Mertins, F. Neuner, Opel, Riedel, Schullerus, Vogel, Vogt und David Zinke). Dafür konnte Ex-Trainer Matthias Bauer reaktiviert werden. Aber auch die Gäste mussten u. a. auf Torjäger Zeitler verzichten. Die Gastgeber kamen besser ins Spiel. Als in den Anfangsminuten eine Flanke auf Katholing geschlagen wurde, ging der junge Goldkronacher im Zweikampf zu Boden. Der Pfiff blieb allerdings aus. Auf der Gegenseite war ein Schuss von Spielertrainer Zimmermann zu harmlos, um den guten Ruppel vor Probleme zu stellen.
Zimmermann antwortet Oberst
In der 17. Minute wurde einer der vielen Freistöße durch die Donndorfer Hintermannschaft zu kurz abgewehrt. Oberst nahm den Ball an der Strafraumgrenze kurz an und schoss ihn zur Führung unten rechts ein. Nach dem Gegentor übernehmen die Gäste die Initiative. Nach einem Abstimmungsfehler in der Goldkronacher Abwehr gab es die erste Gelegenheit. Ruppel konnte den Schuss aus spitzem Winkel jedoch parieren. Wenig später stand Zimmermann nach einem Freistoß frei vor dem Tor, konnte den Ball aber nicht kontrollieren. In der 28. Minute lud ein unnötiger Ballverlust die Donndorfer zu einem schulbuchmäßigen Konter ein. Die Flanke von links köpft der erneut freistehende Zimmermann zum verdienten Ausgleich ein. Die Einheimischen konnten Abstimmungsprobleme in der völlig neu formierten Abwehr nicht verheimlichen. Bis zur Pause tat sich dann recht wenig vor beiden Toren. Goldkronach versuchte den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Donndorf wirkte seltsam passiv. Es schien so, als wären beide Kontrahenten mit einem Unentschieden zufrieden.
Nach der Pause wurde Donndorf aktiver. Die ersten Chancen hatte Oberst, der sich gegen zwei Gegenspieler durchsetzte und den Ball an die Latte hämmerte. Wenig später war es erneut Oberst, der sich von links an der Grundlinie durchtankte und aus spitzem Winkel den Pfosten traf. Der zurückspringende Ball kam zu Weihrauch. Der vernaschte einen Gegner und schlenzte die Kugel auf das leere Tor. Auf der Torlinie klärte ein Donndorfer Feldspieler mit dem Oberarm. Für den Schiedsrichter Özdemir kein Regelverstoß. Er ließ trotz massiver Proteste der Einheimischen weiterlaufen. Aber auch die Gäste hatten Gelegenheiten. Nach schöner Flanke von links jagte ein Gästespieler den Ball an die Latte. Wenig später bedienste Meixner seinen Mitspieler Schwarz. Der schoss die Kugel von schräg links knapp am langen Pfosten vorbei. Der offene Schlagabtausch setzte sich fort. In der 75. Minute bediente Katholing Oberst. Der setzte sich wieder gegen diee Abwehr durch und hämmerte den Ball zum dritten Mal ans Aluminium.
Neuner macht das 2:1
Nur zwei Minuten später war sämtlicher Ärger über die verpasste Gelegenheiten verflogen. Einen Oberst-Freistoß aus 20 Metern konnte Keeper Stadter nicht festhalten. Aushilfsstürmer C. Neuner setzte nach und spitzelte das Leder zur erneuten Führung über die Linie. Danach warf Donndorf alles nach vorne. Eine Ecke nach der anderen flog in den Goldkronacher Strafraum. Mit viel Glück und Geschick konnte jedoch ein Gegentor verhindert werden. Als Meixner frei vor Ruppel stehend den Ball am langen Pfosten vorbeijagt, ist das scheinbar Unmögliche geschafft: Mit einer Rumpftruppe holt Goldkronach gegen den Tabellenzweiten einen Dreier.
Goldkronach: Ruppel – Bauer, M. Rabenstein, H. Rabenstein, F. Rabenstein, Weihrauch, Katholing, C. Neuner, Stanit, Oberst, S. Zinke; Will (ab 60.), Mielitz (ab 90.), Nüssel, Pläschke.