Gronicher Heimserie hält – durch das nächste 0:0!

Ein spielerischer Leckerbissen war es nicht, doch am Ende freuten sich die Gronicher immerhin über einen weiteren Zähler: Am Donnerstagabend gab es an der Kronach ein torloses Remis gegen Mitaufsteiger Glashütten. Zwei Serien haben damit Bestand: Die Gronicher haben seit einem knappen Jahr nicht mehr zu Hause verloren, und, weniger spektakulär aber nicht minder wichtig, sie sind seit der Winterpause unbesiegt.

SpVgg Goldkronach – TSV Glashütten

Oberst entkommt zwei Gegenspielern.

Zwar hatte sich die SpVgg gegen die Gäste aus der Fränkischen Schweiz etwas mehr ausgerechnet als das schon elfte (!) Remis in der laufenden Saison, doch in der argen personellen Bedrängnis, die an der Kronach herrschte, konnten die Gastgeber auch mit einem Zähler zufrieden sein. Nach dem zweiten 0:0 binnen einer Woche trennen beruhigende acht Punkte die Fichtelgebirgler von der Abstiegsrelegation.

anpfiff-Topspiel-Bericht von Andi Bär

Beide Trainer hatten vor dem Spiel dabei ihre Schmerzen. Zumindest so ähnlich. Schließlich weilte Goldkronachs Coach Stefan Sommerer privat in Hamburg, wo seine Schwester ihren Geburtstag feiert. Als Interimscoaches agierten daher Andre Riedel und – die Überraschung schlechthin – Ex-Trainer Matthias Bauer, der auch als Innenverteidiger auflief. Neben dem Trainer fehlten noch fünf weitere Akteure. Noch bitterer traf es Glashüttens Trainer Uwe Großmann, der gleich auf zehn (!) nominelle Spieler aus dem erweiterten Stamm verzichten musste.

Bialas an den Pfosten, Vogel neben das Tor

Aus der Not machte Großmann eine Tugend. Gegen eine Goldkronacher Mannschaft, die generell schon ihre Probleme hat, das Spiel zu machen und noch dazu mit Zinke einen wertvollen Kreativspieler ersetzen musste, setzte er ganz auf seine stabile Defensive. Ohne etatmäßigen Stürmer beorderte er den seit der Winterpause in die Erste Mannschaft rotierten Kevin Peterson allein an vorderste Front und ließ sonst massiv defensiv massiert antreten. Ein probates Mittel. Die Goldkronacher ließen nur in der Anfangsphase, als Routinier Markus Vogel als zweiter Sechser agierte, die nötige Ballsicherheit erahnen. Als der Ex-Kanzer sich immer weiter nach vorne orientierte, wurde es zwar vor dem Tor zwei Mal brandgefährlich, doch der Spielaufbau der Hausherren stockte zunehmend.

Wo Vogel und der als rechter Außenverteidiger auflaufende Weihrauch sonst die Bälle geschickt und ballsicher verteilen, verlagerten sich die „Gronicher“ auf lange Diagonalbälle, die zumeist im Nirvana landeten. Auf der anderen Seite versuchten die Glashüttener nur selten, den Vorwärtsgang einzulegen. Wenn, war zumeist Defensivabräumer Florian Bialas beteiligt, der (aus allerdings klarer Abseitsposition) mit einem feinen Pfostenschuss auch die beste Chance des ganzen Spiels verzeichnete. Auf der anderen Seite visierte Markus Vogel nach Blechschmidts Flankenball und nach Katholings Diagonalball aus dem Halbfeld beide Male vorbei. Ansonsten: Viel spielerische Magerkost, kaum sehenswerte Spielzüge und ein Spiel auf Höhe von knapp über der Grasnarbe. Die einen (Glashütten) wollten nicht, die anderen konnten nicht.

SpVgg Goldkronach – TSV Glashütten

Weihrauch behält gegen Glashüttens Amschler die Oberhand.

Fernschüsse als einzig Nennenswertes

Wer nach einer schwachen ersten Halbzeit dachte, dass es nicht schlimmer werden könne: Der hat die zweite Halbzeit nicht gesehen. Sieht man das Positive, muss man ganz klar feststellen, dass die beiden Kontrahenten im Defensivverbund hervorragende Arbeit leisteten. Kein Wunder, standen doch die drittbeste (Glashütten) und die siebtbeste (Goldkronach) Abwehr der Kreisklasse gegenüber. Keine Glanzlichter setzten beide Offensivreihen. Vereinzelte Fernschüsse waren das einzige, was in der zweiten Hälfte auch nur ansatzweise nennenswert war. Eine Ausnahme: Katholings Freistoß, der knapp am Kasten vorbeiging (84.). Der Rest: Der Mantel des Schweigens ist ein guter Berater. Der Vorteil für beide Mannschaften: Das Remis hilft den Eichhörnchen der Liga durchaus weiter. Im Kampf um den Klassenerhalt könnte dieser eine Zähler am Ende eine ganz wichtige Rolle spielen.

Goldkronach hofft auf Heimstärke, Glashütten auf Rückkehrer

Während die Glashüttener auf die Rückkehr vieler Stammspieler hoffen, um die noch fehlenden Pünktchen im Kampf um die Liga einzuheimsen, vertraut Goldkronach auf seine Heimstärke. Sollten die Sommerer-Schützlinge am Sonntag gegen Weidenberg nach zwei torlosen Remis erneut mindestens einen Zähler holen, wären sie am 19. April seit genau einem Jahr zuhause ohne Niederlage – ein Wert, den nur wenige andere Mannschaften im Spielkreis aufweisen können.

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