Die SpVgg Goldkronach hat ihr Heimspiel gegen den SV Heinersreuth mit 4:0 gewonnen. Bereits bis zur Pause legten die Gronicher mit 3:0 vor und siegten am Ende glanzlos, aber souverän und hochverdient. Mit dem fünften Sieg im fünften Spiel etabliert sich die SpVgg weiter in der Spitzengruppe.
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Goldkronachs Coach Matthias Bauer konnte personell beinahe aus dem Vollen schöpfen, denn in der vergangenen Woche meldeten sich Schwelerski, Helger und Max Rabenstein aus dem Lazarett zurück. Alle drei konnten neben Katholing und Neuner auf der gut bestückten Ersatzbank Platz nehmen. Die Rollen waren damit verteilt, denn – anders als noch in den zurückliegenden Spielen – sprachen sowohl Tabellensituation als auch Personal deutlich für die Platzherren.
Blechschmidt hat die Führung auf dem Fuß
Anfangs brauchte die Spielvereinigung einige Minuten, um in Tritt zu kommen, dann jedoch wurde es gleich brenzlig vor dem Gästetor: Arndt leitete den ersten gefährlichen Angriff klug ein, Zinke startete auf der rechten Seite durch und gab herein zu Blechschmidt. Der machte eigentlich alles richtig, drückte den Ball gegen die Laufrichtung von SVH-Keeper Dall – doch der erfahrene Schlussmann brachte noch einen Fuß dazwischen und bewahrte sein Team vor dem frühen Rückstand (8. Minute).
Die Gronicher blieben bestimmend, wenn auch nicht besonders gefährlich, und Heinersreuth war anzumerken, dass man heute zunächst darauf aus war, solide zu verteidigen. Das gelang nicht übel, denn viele Szenen spielten sich im Mittelfeld ab, wenngleich die Aktionen meist in Richtung des SVH-Tores liefen. Für Torgefahr sorgten daher vor allem Standards, wenn die Freistöße der Goldkronacher auch erst einmal harmlos blieben. Opel zwang Dall mit einem direkt ausgeführten Eckstoß immerhin zu einer Parade. Noch besser einstudiert schien aber die Eckball-Variante in der 17. Spielminute.
Mit der Eckball-Variante zum Erfolg
Arndt wartete tänzelnd am kurzen Pfosten, um sich im richtigen Moment von seinem Gegenspieler loszureißen. Opel schlug den perfekt getimten Flankenball auf das Fünfereck – Kopfball, Tor, 1:0! Mit der Führung im Rücken gingen die Angriffe der SpVgg nun etwas leichter von der Hand, so auch in der 25. Minute. Diesmal kämpfte sich Vogel auf der rechten Strafraumseite nach vorne, legte zurück und Opel zog aus zentraler Position ab. Seinen strammen Schuss fälschte SVH-Kapitän Haller unhaltbar ab, 2:0 für Goldkronach.
Aber die Gastgeber hatten vor der Halbzeitpause noch einen Pfeil im Köcher. Diesmal fingen sie den Ball bei einer der raren Heinersreuther Offensivaktionen ab und plötzlich ging alles ganz schnell: Ein frecher Konter über den durchgebrochenen Opel, der das Auge für den noch besser postierten Blechschmidt bewahrte, der nur noch einzuschieben brauchte – 3:0 (36. Minute).
Trocken zum 4:0 verwandelt
Nach dem Wechsel war die Luft zunächst raus: Kaum Flügelspiel, kaum Kreatives, ein beruhigendes 3:0 und einigermaßen sicher stehende Gäste. Die Heinersreuther konnten nach knapp 65 Minuten sogar offensive Akzente setzen und für etwas Gefahr im Goldkronacher Strafraum sorgen. Mehr als eine Ecke sprang jedoch nicht heraus. Möglicherweise reichte das aber auch schon als Weckruf für die Heimmannschaft. Denn nun erschien diese wieder etwas aktiver, wenn ihr auch immer noch das richtige Rezept fehlte, um die Defensive der Rotmaintaler in ernst- und vor allem dauerhafte Schwierigkeiten zu bringen.
So musste es eine der Standardsituationen richten, die sich aus dem zusehends harten Einsteigen einiger Gästespieler fast zwangsläufig ergaben – auch wenn sich Schiedsrichter Unglaub als gnädiger Leiter der Partie entpuppte und die Zügel äußerst locker ließ. Wie am Spielergebnis abzulesen ist, brachten die meisten dieser Gelegenheiten nichts Zählbares ein. Den Freistoß von der Strafraumgrenze jedoch, den die SpVgg in der 77. Minute zugesprochen bekam, verwandelte Arndt trocken zum 4:0.
„Sonst krieg‘ ma Bloß auf die Füß‘!“
Es war de facto der Schlusspunkt des Spiels – auch, weil die Goldkronacher im Anschluss einhellig der Anweisung von Routinier Vogel Folge leisteten, sich die Bälle zuschoben und Zweikämpfe weitgehend vermieden. „Sonst krieg‘ ma bloß auf die Füß'“, hatte dieser die Maßnahme begründet. So hielten sich fußballerische Qualität und Unterhaltungswert der Partie bis zum Schlusspfiff in Grenzen. Nüchtern betrachtet allerdings kann das Spiel als Erfolg verbucht werden: Den Gegner nicht unterschätzt, drei Punkte geholt, keine Verletzten zu beklagen.
Weil der TSV Trebgast gestern sein Kirchweihspiel gegen Neudrossenfeld verlor, ist die SpVgg sogar eines von nur noch zwei Teams, das die volle Punktausbeute vorzuweisen hat. Gemeinsam mit dem punktgleichen TSV Ködnitz führen die Gronicher die Tabelle der A-Klasse VII an. Das ist ein Szenario, das bei allem Optimismus nicht unbedingt vorauszusehen war – und daher ist es noch weniger angebracht, nach einem 4:0-Erfolg Kritik an der Spielweise zu üben.
Goldkronach spielte mit: Pöhlmann – Mielitz, Mertins, Schullerus – H. Rabenstein, F. Rabenstein, Zinke, Opel, Arndt – Vogel, Blechschmidt; Schwelerski (ab 50. Minute), Neuner (ab 62.).
Tore: 1:0 Arndt (18. Minute), 2:0 Opel (25.), 3:0 Blechschmidt (36.), 4:0 Arndt (77.).
Schiedsrichter: Unglaub (Förbau).
Zuschauer: 90.