Kommt die Fichtelgebirgs-Liga?

Nun ist es raus: In der Saison 2012/13 wird es eine zusätzliche Kreisklasse im Altspielkreis Bayreuth/Kulmbach geben. Darf man neben den offiziellen Verlautbarungen auch der Gerüchteküche Glauben schenken, könnte es für die Gronicher besser gar nicht kommen: Wenn das Wunsch-Szenario eintritt, würden zwar zwei Heimspiele wegen der Reduktion auf 14 Mannschaften wegfallen − diesen Preis müsste die SpVgg allerdings für eine ganze Saison voller Derbies bezahlen.

Goldkronach - Bad Berneck 2011/12

Demnächst öfter? Derbies wie hier gegen Bad Berneck könnten sich in der kommenden Spielserie häufen.

Während andernorts nämlich noch um Aufstieg oder Überleben gekämpft wird, darf man an der Kronach bereits über die nächste Saison sinnieren. Und da der BFV nun bestätigt hat, dass im Spielkreis Bamberg/Bayreuth eine sechste Kreisklasse − also eine dritte im Teilkreis Bayreuth − installiert wird, mag man nicht nur von Transfers und Titeln träumen: Die neue Kreisklasse und eine Reihe von Lokalrivalen im Auf- und Abstiegskampf machen eine Fichtelgebirgs-Liga voller Nachbarduelle nicht unwahrscheinlicher.

Die Fakten: Eine dritte Kreisklasse für Bayreuth

Der BFV hat mittlerweile bestätigt: Nach einer Reihe von Relegationsspielen wird es im Kreis Bamberg/Bayreuth 84 Kreisklassisten geben. Diese werden in sechs Ligen mit der Normzahl von 14 Teams eingeteilt. Gewachsene Strukturen und Lokalderbies sollen dabei berücksichtigt werden. Im „Grenzgebiet“ zwischen Bamberg und Bayreuth kann es durchaus zu gemeinsamen Ligen kommen, derzeit spielen ja bereits etwa Stechendorf oder Hollfeld II in einer „Bamberger“ Kreisklasse. Für das Fichtelgebirge droht diese Gefahr wohl nicht.

Die Auf- und Absteiger: Röhrenhof, Weidenberg und Nemmersdorf

Insofern öffnet die Reform dem Fußball im Fichtelgebirge ganz neue Perspektiven. Während derzeit Goldkronach und Bad Berneck (auch Ramsenthal wäre hier gegebenenfalls zu nennen) in der „Kulmbacher“ Staffel spielen, sind Warmensteinach und Bischofsgrün Teil der „Bayreuther“ Gruppe. Aus den Unstimmigkeiten rund um die Einteilung der laufenden Saison dürften die BFV-Verantwortlichen gelernt haben: Die traditionellen (und wirtschaftlich wichtigen) Derbies dürfen nicht gestrichen werden! Bleiben die Auf- und Absteiger: Während der SV Weidenberg als Absteiger aus der Kreisliga und der ASV Nemmersdorf als designierter Vizemeister der A-Klasse VIII bereits feststehen, muss nun auch der SV Röhrenhof den Weg in die Kreisklasse antreten.

Was passiert mit den „Bayreuthern“?

Das allerdings reichte rein zahlenmäßig noch nicht für eine gesamte Kreisklasse. Sicherlich werden ähnliche Szenarien wie hier auch in und für die Fränkische Schweiz und das Kulmbacher Land erdacht. Das Fichtelgebirge besitzt jedoch den entscheidenden Vorteil, dass hier in keinem Fall Bamberger Vereine aufgenommen werden können. Und der Aufschrei bei einer erneuten Splittung der Vereine wäre sicher noch größer. Wie also ergänzt man die sechs oder sieben Fichtelgebirgs-Vereine, um die Normzahl von 14 Teams zu erreichen?

Am realistischsten wäre wohl ein Auffüllen aus den Bereichen Bayreuth, Bindlach, Speichersdorf und nordöstliche Fränkische Schweiz. In Bayreuth gibt es gewohnt viele Teams, dazu kommen mit Donndorf, Heinersreuth und Oberpreuschwitz auch Mannschaften, die in Richtung Kulmbacher Land oder Fränkische Schweiz spielen könnnten. SV Ramsenthal und TSV Bindlach II sind wohl ebenfalls in der Verlosung enthalten, wobei der SVR in der laufenden Saison ebenfalls nicht völlig d’accord mit der Einteilung in die Kulmbacher Staffel war.

Kreisklasse 2012/13: Die Wunscheinteilung

Das folgende Szenario ist natürlich nur eine Wunschvorstellung, aber so könnte es funktionieren: Das Fichtelgebirge ist komplett dabei. Mit Ramsenthal, Harsdorf und Bindlach II gibt es drei Vertreter, die attraktive Duelle im Raum Bindlach/Goldkronach/Berneck hinzugewinnen. Von den Teams aus Bayreuth kommen Sportring und Post-SV hinzu, bei Aufstieg außerdem Laineck, ebenfalls wie FSV II  bei Klassenerhalt. Damit wären auch hier Stadtderbies gewährleistet, während auf der anderen Seite das „Derby-Viereck“ Donndorf/Heinersreuth/Oberpreuschwitz/ggf. Altenplos II unangetastet bliebe.

Eine Stadt - ein Verein!

Braucht es der Worte mehr? Wir freuen uns auf's Derby... (Wandgestaltung in der Goldkronacher Heimkabine)

Eine ebenfalls denkbare Variante enthielte den FC Creußen, der derzeit noch in der Kreisklasse IV ums Überleben kämpft. Zwar gehört der nominell wohl eher in die „Fränkische-Schweiz-Liga“, könnte jedoch durch den Aufstieg von Lindenhardt und Engelmannsreuth und den Abstieg der SG Trockau einiger Derbies beraubt werden. Hier gäben dann wohl die genauen Anfahrtswege den Ausschlag. Insgesamt gibt’s also noch viele Unklarheiten, die mit dem letzten Spieltag beseitigt werden müssen…

Mit zwei bis drei Reserven und zwei Spielen weniger enthielte die folgende Konstellation wohl für alle einen kalkulierbaren wirtschaftlichen Verlust, der durch die neu hinzukommenden Derbies ausgeglichen werden könnte.

Die 14 Wunsch-Teams (Auf-/Abstieg nach derzeitiger Tabellenplatzierung in ihrer jeweiligen Liga):

  1. SV Röhrenhof (A)
  2. SV Weidenberg (A)
  3. SpVgg Goldkronach
  4. TSV Bad Berneck
  5. SSV Warmensteinach
  6. TSV Bischofsgrün
  7. SV Ramsenthal
  8. TSV Harsdorf
  9. Post-SV Bayreuth
  10. Sportring Bayreuth
  11. TSV Kirchenlaibach II/FSV Bayreuth II (unsicher)
  12. ASV Laineck (N, unsicher)
  13. TSV Bindlach II (N)
  14. ASV Nemmersdorf (N)
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