Kleiner Gewinn, großes Sportangebot: Harmonische JHV

  • von Gregor
  • 9. April 2019
  • Verein
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Die Jahreshauptversammlung bot den Rahmen für Ehrungen verdienter Mitglieder. Helmut Neuner, Herbert Schliwa und Fritz Ziegler halten dem Verein bereits seit 60 Jahren die Treue. Oliver Bauer, Jürgen Ordnung und Hans Georg Neukam erhielten die goldene Vereinsnadel für ihre 50-jährige Mitgliedschaft. Jürgen Bär, Stefan Katholing, Inge Oppel, Senta Späth und Gisela Wittmann wurden für 40 Jahre Vereinszugehörigkeit ausgezeichnet. Die silberne Nadel für 25 Jahre Mitgliedschaft dürfen sich nun Benjamin Gräbner, Daniel Maisel, Udo Nürnberger und Ingeborg Schröll anheften. Im Bild von links nach rechts: Bauer, Bär, Wittmann, Hautsch, Katholing, Schliwa, Neukam.

Solide Finanzen, Kontinuität im Vorstand und ein breites Sportangebot. Die Jahreshauptversammlung der SpVgg Goldkronach verlief harmonisch. Mittelfristig wünscht sich Vorstand Manfred Hautsch aber einen Nachfolger und einige Mitglieder regten Investitionen in die Infrastruktur an.

Zu Beginn gedachte die Versammlung der verstorbenen Mitglieder. Vorstand Manfred Hautsch erinnerte stellvertretend an Jugendtrainer Roland Dörsch, den langjährigen Presseberichterstatter Klaus Gottfried und Vereinslegende Janni Börgert. Bürgermeister Holger Bär hob in seinem Grußwort heraus, dass der Verein – „unerlässlich für unsere Stadt“ – ein vielfältiges Breitensportangebot für Jung und Alt biete und lobte den Einsatz beim Marktplatzfest. Ein wichtiger Schritt sei die Gründung des Fördervereins: „Glückwunsch zu diesem Schachzug, ich bin sicher, das wird ein Erfolgsmodell.“ Gegen das Protokoll des Vorjahres, das Schriftführer Karl-Friedrich Weidner verlas, gab es erwartungsgemäß keine Einwände.

Hautsch blickte auf das Veranstaltungsjahr des 445 Mitglieder zählenden Klubs zurück, der etwa Johannisfeuer oder Feuerzangenbowle ausrichtete. Für Christel Will, die das ehrenamtliche Sportheim-Team anführt, hatte Hautsch ein besonderes Lob übrig: „Die Christel macht das hervorragend!“ An drei Abenden pro Woche hat das Sportheim geöffnet – nicht nur für Vereinsmitglieder: „Jeder ist herzlich eigeladen, mal auf ein Seidla Bier vorbei zu kommen!“

44 Mitglieder waren erschienen. Hier lauscht das gut gefüllte Sportheim den Ausführungen von F-Junioren-Trainerin Laura Krause.

Aus drei Säulen besteht das Sportangebot bei der SpVgg: Fußball, Turnen und Karate. 14 aktive Karateka gehen drei Mal pro Woche ihrem Sport nach – von zehn bis 60 Jahren, alle gemeinsam. „Auf Okinawa, wo Karate herkommt, ist das genauso wie in Gronich“, schmunzelte Abteilungsleiter Horst Lindner. Hautsch, der auch Lindners Vertreter Reiner Hieckmann Lob zollte, betonte die Bedeutung der Sparte über die Stadtgrenze hinaus: „Die Mitglieder kommen von überall her. Horst, mach so weiter!“

Eine positive Bilanz zog auch die Sparte Turnen und Gymnastik. Die Leitung der Gruppe „Fitness für Frauen“ übergab die langjährige Leiterin Brigitte Freymann an Claudia Bauer, auch gelinge es, jüngere Teilnehmerinnen anzusprechen, so Hautsch. Bei der Kinderturngruppe gab Hiltrut Kröber die Leitung ab – mit 75 Jahren. „Und wenn ich in dem Alter noch so fit bin, dann Hut ab“, vermerkte ihre Nachfolgerin Brigitte Georgius. Sie berichtete vom Kinderturnen als einem willkommenen Ausgleich für die Kindergarten- und Schulkinder. Im abgelaufenen Vereinsjahr war unter anderem der Nikolaus zu Besuch, für den Sommer ist nun ein Auftritt beim Marktplatzfest geplant.

Fußball von der G-Jugend bis zur Kreisklasse

Die Kleinsten auf dem Fußballplatz stehen in der Obhut von Oliver Zapf und Frank Ohnemüller. Sie betreuen die G-Jugend (U7), die jüngste Altersklasse, bei der auch nicht nur Fußball gespielt wird: Von Geschicklichkeitsübungen bis zum Fangen spielen ist alles dabei, was den bis zu 20 Kindern Spaß bringt und zur Bewegung reizt. In der F-Jugend (U9) steht der Ball schon deutlicher im Zentrum. Theresa Dörnhöfer, Ramona Burger, Laura Krause betreuen diese Mannschaft: „Drei hervorragende Fußballerinnen, Mädels, ihr macht das richtig gut“, lobte der Vorsitzende. Laura Krause berichtete von ihrer sehr jungen Mannschaft, die sich aber stetig weiterentwickle. In die aktuelle Frühjahrsrunde sind die jungen Kicker sogar mit zwei Siegen gestartet, die sich in der Fairplay-Liga freilich noch nicht in einer Tabelle niederschlagen.

Ein schweres Jahr liegt hinter der E-Jugend (U11). In der Nacht vor dem ersten Punktspiel verstarb Trainer Roland Dörsch, dem die Jugendarbeit der SpVgg viel verdankt. „Ein Schock für uns alle“, erinnerte Hautsch. Jugendleiter Sven Herrmann übernahm kurzfristig. Er wird vorbildlich unterstützt von den drei A-Jugendspielern Jannik Bönisch, Sebastian Ströber und Max Eichermüller. Für die Nachwuchskicker bis zur U11 bildeten der Besuch des DFB-Mobils und die Abschlussfeiern Höhepunkte des vergangenen Jahres. „Und wer mitspielen will, ist immer herzlich willkommen“, schloss Herrmann. Unter den älteren Jugendlichen, die in der JFG Fichtelgebirge organisiert sind, strich Hautsch die A-Junioren (U19) heraus. „Da sind einige Goldkronacher Hochkaräter dabei“, frohlockte der Vorstand und freute sich über die Bezirksoberliga-Heimspiele auf dem Platz der SpVgg. Neben Matthias Ehl, der die U19 führt, wünsche er sich aber mehr Goldkronacher Trainer bei der JFG.

Der Wahlvorstand bespricht sich mit dem Schriftführer: Michael Hofmann, Karl-Friedrich Weidner, Holger Bär, Friedrich Nüssel.

Die beiden Herren-Mannschaften blicken auf ganz unterschiedliche Bilanzen. Thorsten Mielitz konnte für die Reserve von einer verbreiterten Personalbasis berichten. Die Mannschaft habe sich zudem kontinuierlich gesteigert, „und die Meisterschaft haben wir jetzt selbst in der Hand“. Von der Zusammenarbeit mit dem ASV Nemmersdorf profitierten beide Seiten, auch wenn die SpVgg nur noch selten auf Spieler des Partners zurückgreifen müsse. In prekärer Lage befand sich lange Zeit die erste Mannschaft. Fritz Hirschmann berichtete, dass drei schmerzliche Abgänge zunächst „ein Riesenloch gerissen“ hätten. Die SpVgg füllte die Lücke – ihrer Philosophie folgend – mit eigenen Nachwuchskräften. Nach einer Negativserie zu Saisonbeginn zeigt der Trend nun nach oben. „Wir sind auf einem guten Weg“, befand Vorstand Hautsch, der seinen Dank an Trainer André Riedel richtete: „Die letzten beiden Jahre hast du eine super Arbeit abgeliefert!“

Freude über drei aktive Schiedsrichter

Lobende Worte fand er auch für die Schiedsrichter der SpVgg, Stefan Zimmer, Max Hildner und Jan Herrmann. „Auf die drei bin ich stolz.“ Jan Herrmann, der Jüngste unter ihnen, ist als Linienrichter bis zur Landesliga unterwegs: „Das ist schon ein Aushängeschild.“ Doch sein Dank gelte allen Ehrenamtlichen, so der Vorstand. „Ihr opfert Eure Freizeit für andere. Ich würde euch mit Urkunden und Geld überschütten, habe aber leider bloß Urkunden und kein Geld!“ Besonders die Platzwarte Heiko Krause und Jürgen Bär leisteten viel Arbeit. Auch seinen Sponsoren schulde der Klub Dank: „Wir sind dankbar für jedes Fuchzgerla!“

Geordnete Finanzen konnte Kassier Detlef Vogel vorweisen. Entsprechend bescheinigten ihm die Kassenprüfer Wieland Pietsch und Jürgen Hauser eine einwandfreie Kassenführung. Die wichtigste Botschaft: Die SpVgg bleibt schuldenfrei und fuhr sogar ein kleines Plus ein. Insgesamt nahm der Verein rund 70.000 Euro ein, dem stehen Ausgaben von knapp 65.000 Euro gegenüber. Die größten Posten unter den Einnahmen blieben die Sportheimgaststätte (29.000 Euro) und Mitgliedsbeiträge (16.000), allerdings konnte sich die SpVgg auch über 3.400 Euro an Spenden freuen. Unter den Ausgaben machen ebenfalls das Sportheim (21.000), aber natürlich auch der Sport mit Spielbetrieb (13.000) und Übungsleiterausgaben (7.000) den Löwenanteil aus. Gut zu wirtschaften ist für den Verein aber auch nowendig, denn vor allem für die sportliche Infrastruktur werden weitere Mittel benötigt. Ein hochwertiger Rasenmäher wurde geleast, das Flutlicht wird auf LED umgerüstet. Hier gibt es insgesamt rund 70% Fördergelder. Dass solche Investitionen lohnen, zeigt die Solaranlage auf dem Sportheimdach. Die ansonsten explodierenden Energiekosten vermochte die Anlage etwas zu mildern.

60 Jahre Vereinstreue: Vorstand Hautsch mit dem geehrten Herbert Schliwa.

Im Anschluss an die Berichte der Vorstandschaft entlastete die Versammlung die Vereinsführung einstimmig. Der Wahlausschuss aus Bürgermeister Holger Bär und den Stadträten Michael Hofmann und Friedrich Nüssel überwachte die Neuwahl. Auch wenn sich Manfred Hautsch nach zehn Jahren an der Spitze des Vereins allmählich einen Nachfolger wünscht, standen er und sein Vertreter Fabian Blechschmidt erneut zur Wahl und wurden einstimmig im Amt bestätigt. Ebenso wiedergewählt wurden Kassier Detlef Vogel, seine Vertreterin Heike Hautsch, Schriftführer Karl-Friedrich Weidner und dessen Vertreter Hannes Rabenstein. Platzkassier bleibt Oliver Bauer, ihn unterstützt künftig Sven Herrmann. Zu Kassenprüfern wählte die Versammlung Jürgen Hauser und Alexander Seyferth. Den Ältestenrat bilden weiterhin Hiltrud Kröber, Hans Wölfel und Frank-Ekkehard Kröber.

Nach den Ehrungen – siehe Foto – schloss der alte und neue Vorsitzende die Jahreshauptversammlung. Letzte Wortmeldungen wiesen darauf hin, dass der Verein seine Sportanlagen weiter verbessern müsse. Dabei sollten alle Kräfte gebündelt werden. Auch die Stadt sei gefordert. Insgesamt aber, da waren sich die Anwesenden einig, sind sie Mitglieder eines gut geführten, stabilen Vereins.

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